Maarif soll im Ausland Schulen eröffnen und betreiben, wie die türkische Tageszeitung Cumhuriyet in ihrer Ausgabe vom 23. Mai berichtet.
Die Maarif Stiftung soll im Ausland Grund-, Mittel- und Oberschulen betreiben sowie Privatkurse bieten. Desweiteren soll ihr Angebot Kulturzentren, Bibliotheken, Laboratorien, Kunst- und Sportzentren sowie Wohnheime für Schüler und Lehrkräfte enthalten.
Die Stiftung soll unter der Aufsicht einer Kommission aus zwölf Mitgliedern stehen. Dabei sollen vier der Mitglieder vom Präsidialamt, drei vom Kabinett, zwei vom Bildungsministerium und die übrigen vom Finanzministerium und dem Hochschulrat (YÖK) kommen.
Das Budget der Stiftung, deren Hauptsitz sich in Istanbul befinden soll, soll vom Bildungsministerium gestellt werden und die Befugnis erhalten, andere ausländische Bildungsinstitute zu kaufen, zu übernehmen, zu mieten oder mit diesen Partnerschaftsverträge abzuschließen.
Die Stiftung soll Berichten zufolge auch ausländische Regierungen bei der Übernahme und Schließung von Schulen anderer türkischer Stiftungen, die in den jeweiligen Ländern aktiv sind, unterstützen.
Möglicherweise wird damit auf Unternehmen gezielt, die von dem in den USA lebenden islamischen Gelehrten Fethullah Gülen nahestehenden Personen geleitet werden, der vom Freund zum Feind der türkischen Regierung wurde.
Bei der Übernahme dieser Stiftungen soll die Maarif Stiftung als Alternative angeboten werden mit der Befugnis, erstere zu erwerben, zu übernehmen oder anzumieten.
In den USA investieren Gülen-Anhänger hauptsächlich in Charterschulen, die zwar von der Regierung Fördergelder erhalten, aber unabhängig vom öffentlichen Schulsystem handeln.
Dutzende Schulen mit Verbindungen zu dem Prediger im Ruhestand und seinen Anhängern sehen sich Kritik und gerichtlichen Ermittlungen ausgesetzt. Es geht dabei um den Vorwurf des Missbrauchs staatlicher Zuschüsse sowie des Visasystems, das zur Einschleusung türkischer Lehrer in die USA zum Unterrichten an den Charterschulen genutzt wurde.
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