Priorität habe außerdem die Auflösung eines wilden Lagers im Hafen von Piräus mit rund 2.000 Menschen sowie eines provisorischen staatlichen Lagers im alten Flughafen von Athen mit etwa 4.500 Menschen, teilte die griechische Regierung mit. Auch diese Menschen sollen in organisierten Lagern untergebracht werden.
In Idomeni selbst ist einen Tag nach der Räumung Ruhe eingekehrt. "Hier im ehemaligen Lager sind keine Migranten mehr zu sehen", sagte ein Reporter im griechischen Staatsfernsehen. Auch die Bahnverbindung nach Mazedonien sei wieder geöffnet.
"Es gibt nicht genug zu essen"
Weit schneller als erwartet hatte die griechische Polizei die Auflösung des Flüchtlingslagers unweit der Grenze zu Mazedonien abgeschlossen. Innerhalb von drei Tagen brachten die Behörden rund 4.000 Flüchtlinge mit Bussen in andere Aufnahmezentren. Der Rest der ursprünglich 8.400 Migranten verließ das Lager auf eigene Faust. Ursprünglich waren für die Räumung zehn Tage veranschlagt.
"Es sind keine Menschen mehr da, nur Zelte mit Hilfsgütern, die Hilfsorganisationen gehören", sagte ein Polizeivertreter. Zeitweise lebten in Idomeni mehr als 12.000 Flüchtlinge. Trotz der schlechten Bedingungen harrten viele Menschen dort in der Hoffnung aus, über die seit dem Frühjahr geschlossene Balkanroute in nördlichere EU-Länder wie Deutschland zu gelangen.
Die von der Räumungsaktion in Idomeni erfassten Flüchtlinge wurden in mehrere Lager in Vororten der griechischen Großstadt Thessaloniki gebracht. Ein AFP-Reporter berichtete aus dem Lager Derveni, dass die eintreffenden Flüchtlinge mit den dortigen Zuständen jedoch unzufrieden waren. "Es gibt nicht genug zu essen, keine Duschen und keinen Arzt", sagte der 32-jährige Syrer Juan. "Möglicherweise ist es etwas besser als Idomeni, aber es ist keine Lösung", sagte der 29-jährige Nidal. "Ich fühle mich hier wie ein Gefangener."
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