In den vergangenen Monaten hatten Mitglieder der Regierung wieder und wieder über den Entwurf gestritten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte öffentlich kritisiert, dass ein erster Gesetzentwurf über das hinausgehe, was im Koalitionsvertrag vereinbart worden war. Sie hatte gemahnt, dass der Entwurf gemeinsam mit den Sozialdemokraten überarbeitet werden müsse.
Mitte Mai verkündete Nahles dann, dass SPD, CDU und CSU den Streit über die Reform beigelegt hätten. "Wir haben eine Einigung", sagte sie. "Es wird in Zukunft klare Regeln geben für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, um den Missbrauch bei Leiharbeit und Werkverträgen zu bekämpfen."
Grund für den Gesetzentwurf war unter anderem, dass Gewerkschaften kritisiert hatten, Unternehmen würden Zeitarbeit und Werkverträge nutzen, um mehr und mehr Produktionsaufgaben auszulagern. Damit würden sie Geld sparen, weil Flächentarifverträge etwa nur für die eigenen Angestellten gelten würden. In einigen Fällen würden Arbeitnehmer in einem Betrieb gleiche Aufgaben erledigen, aber teilweise deutlich weniger Geld verdienen, da sie bei unterschiedlichen Arbeitgebern angestellt seien.
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