Drei mutmaßliche IS-Terroristen angeblich festgenommen

  02 Juni 2016    Gelesen: 490
Drei mutmaßliche IS-Terroristen angeblich festgenommen
In Deutschland sind drei Männer aus Syrien festgenommen worden. Sie sollen einen Selbstmordanschlag in der Düsseldorfer Altstadt geplant haben.
In Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Brandenburg wurden drei mutmaßliche islamistische Terroristen festgenommen. Nach Informationen des Generalbundesanwalts handelt es sich um drei Männer aus Syrien, die von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) mit einem entsprechenden Auftrag nach Deutschland geschickt wurden. Zusammen mit einem vierten Syrer, der derzeit in französischer Untersuchungshaft sitzt, war demnach ein Anschlag auf die Düsseldorfer Altstadt geplant, wo sich auch Selbstmordattentäter in die Luft sprengen sollten.

Die Bundesanwaltschaft beschuldigt den 27-jährigen Hamza C., den 25-jährigen Mahood B. und den 31-jährigen Abd Arahman A. K. der Verabredung zu einem Verbrechen sowie der Beteiligung oder Unterstützung an einer ausländischen terroristischen Vereinigung.

Beschuldigt ist als vierter Verdächtiger auch der 25-jährige Saleh A., der bereits in Frankreich in Untersuchungshaft sitzt. Nach den Terroranschlägen von Brüssel im Januar hatte er sich nach Frankreich begeben und dort am 1. Februar 2016 den französischen Ermittlern von den Plänen der Terrorzelle berichtet. Wie der Spiegel berichtet, sollen die französischen Behörden dann ihre deutschen Kollegen informiert haben. Diese hätten den Mann dann vernommen und seine Angaben für glaubhaft gehalten. Nach eigenen Angaben müht sich die Bundesanwaltschaft seitdem um die Auslieferung von Saleh A. nach Deutschland.

Selbstmordanschlag in der Heinrich-Heine-Allee

Nach Erkenntnissen der Ermittler haben sich Saleh A. und Hamza C. bereits im Frühjahr 2014 in Syrien dem IS angeschlossen. Dort erhielten sie dann von der Milizenführung den Auftrag, in der Düsseldorfer Altstadt einen Anschlag zu verüben. Geplant war, dass sich zwei Attentäter in der Heinrich-Heine-Allee in die Luft sprengen und andere Attentäter möglichst viele Passanten mit Gewehren und weiteren Sprengsätzen töten sollten – ein Vorgehen, wie man es auch von den Terroristen in Paris kennt.

Um diese Pläne zu verwirklichen, reisten Saleh A. und Hamza C. mit Billigung der IS-Führung im Mai 2014 in die Türkei. Von dort aus ging es im März und im Juli 2015 getrennt voneinander zunächst nach Griechenland und dann über die sogenannte Balkanroute weiter nach Deutschland. Spätestens im Januar 2016 überzeugten Saleh A. und Hamza C. den Beschuldigten Mahood B., sich an dem Anschlag zu beteiligen.

Sprengstoffexperte aus Syrien

Darüber hinaus nahmen im Januar 2016 Saleh A. und Abd Arahman A. K. Kontakt zueinander auf. Abd Arahman A. K. war bereits im Oktober 2014 im Auftrag der IS-Führung nach Deutschland gereist und sollte für den geplanten Anschlag die Sprengwesten herstellen. Er war bereits für die syrische Terrororganisation Dschabhat al-Nusra als Sprengstoffexperte tätig.

Die Bundesanwaltschaft betont, dass die Festnahmen nicht im Zusammenhang mit der anstehenden Fußballeuropameisterschaft in Frankreich stehen. Und: "Es liegen keine Hinweise dafür vor, dass die Beschuldigten bereits mit der Umsetzung ihres Anschlagsplanes konkret begonnen hatten."

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