Unwägbare Ereignisse wie die Sitzungen der US-Notenbank und der Bank of Japan in dieser Woche sowie das Brexit-Referendum in der kommenden Woche treiben die Anleger an den Anleihemarkt. Dort steigen die Kurse. Im Gegenzug sinken die Renditen. So rentieren die zehnjährigen japanischen Anleihen ebenfalls im negativen Bereich. Ihre Rendite sank auf das Rekordtief von -0,175 Prozent.
Zum Negativ kommt es, weil sich Europa seit Jahren von Krise zu Krise hangelt: Von der Finanz- zur Staatsschulden- und Griechenland- bis hin zur Flüchtlingskrise. Akut ist derzeit vor allem die Gefahr eines EU-Austritts Großbritanniens, sollte sich beim Referendum am 23. Juni eine Mehrheit der Briten dafür aussprechen. Kommt es dazu, steht die Zukunft der gesamten Europäischen Union auf dem Spiel. Experten befürchten ein weltweites Börsenbeben. Auch eine Rezession in Großbritannien und bei wichtigen Handelspartnern sagen einige Ökonomen voraus. Investoren müssen solche Risiken jetzt einkalkulieren.
Deutsche Finanzagentur sieht keine Marktstörung
Hauptabnehmer für Bundeswertpapiere sind Versicherer und Pensionsfonds. Sie sind gesetzlich verpflichtet, einen Teil ihrer Gelder in Staatsanleihen anzulegen. Für Privatanleger am auffälligsten sind die fallenden Garantiezinsen auf Lebens- und Rentenversicherungen. Weil die Finanzkonzerne mit Anleihen kein Geld mehr verdienen, haben sie Schwierigkeiten, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Die Deutsche Finanzagentur sieht ungeachtet der negativen Rendite zehnjähriger Bundesanleihen keine Marktstörungen. "Die Handelbarkeit von Bundeswertpapieren ist nach wie vor sehr hoch", sagte ein Sprecher der für das Schuldenmanagement des Bundes zuständigen Agentur.
Quelle: n-tv.de
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