Der Dax rauscht zu Beginn rund 10 Prozent auf 9229 Punkte abwärts. Am Donnerstag war er noch mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent und 10.257 Zählern aus dem Handel gegangen, im Tageshoch hat er sogar 10.341 Stellen erreicht.
"An der Börse muss man auch stets das Unmögliche denken, und dies hatten Investoren am Donnerstag offenbar nicht mehr getan. Man war beinahe euphorisiert von einem Verbleib der Briten in der EU, preiste alle Risiken wieder aus dem Markt", sagt Daniel Saurenz von Feingold Research gegenüber n-tv.de. Nun komme der Dax dort an, wo er acht Tage vorher zum Höhepunkt der Brexit-Sorgen gewesen sei. Und wie geht es weiter? "Die Angst wird aus dem Markt entweichen, da nun Klarheit herrscht", meint Saurenz. "Ersetzt wird sie allerdings nicht durch Erleichterung, sondern durch neue Fragen und Unsicherheit, was nun kommen wird."
Ein Händler glaubt ebenfalls an eine längere Phase der Unsicherheit an den Märkten. Der Brexit werde nicht an einem einzigen Tag abgewickelt werden. Bis klar sei, wie stark der durch den Austritt der Briten ausgelöste Unsicherheitsschock sei beziehungsweise bis klar sei, wie hoch die möglichen negativen Wachstumsfolgen für die Weltwirtschaft seien, dürften sich die Anleger bei Aktien zurückhalten.
Dax: Kurseinbruch auf breiter Front
Alle 30 Dax-Werte brechen zum Start ein: Deutsche Bank und Commerzbank verlieren 18 Prozent, Allianz ebenso. Eon büßen 11 Prozent ein. Auch die Autowerte sacken ab.
Asien: tiefrot
In Japan verliert der Nikkei knapp 8 Prozent auf 14.952 Zählern. Er schloss damit auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2014. Erstmals seit 2013 war auch der Handel mit dem Nikkei-Future aufgrund hoher Handelsvolumina kurzzeitig ausgesetzt. In Australien verlor der Leitindex S&P/ASX fast 4 Prozent. Auch in Hongkong, Seoul und Shanghai drehten die Börsen ins Minus, ebenso in Taipeh, Wellington, Manila und Jakarta.
"Das ist absolut außerordentlich", sagt Analyst John Wraith von der UBS Investment Bank. "Ein `Schock` ist noch ein zu schwaches Wort dafür."
Quelle: n-tv.de
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