Laut pakistanischen Verteidigungsquellen, die namentlich nicht genannt werden wollen, soll das Unternehmen die Ausschreibung gewonnen haben, weil es nicht nur technologisch geeignet, sondern auch preislich attraktiv sei. Zuvor modernisierte STM die französischen U-Boote im Inventar der türkischen Marine.
Die Modernisierungsarbeiten werden in Karatschis Pakistan Marine-Werft durchgeführt. Das erste U-Boot wird in den kommenden 45 Monaten ausgeliefert. Die anderen zwei U-Boote werden nach Fertigstellung des ersten binnen zwei Jahren modernisiert.
Laut einer hochrangigen pakistanischen Politik-Quelle, die ebenfalls nicht genannt werden wollte, ist die Stärkung der Verteidigungskooperation zwischen der Türkei und Pakistan im strategischen Interesse beider Länder. Sie gab gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu an:
„Pakistan und die Türkei bemühen sich, die existierende Verteidigungskooperation zu befeuern. Der Vertrag wird die Anstrengungen verstärken.“
Die Quelle fügte hinzu, der Bau eines Flottentankers (logistisches Unterstützungsschiff) durch STM mit der pakistanischen Marine habe das Vertrauen in Islamabad gestärkt, neue maritime Projekte anzustoßen.
Starke Beziehungen und Know-How-Transfer
Pakistan und die Türkei unterhalten starke gemeinsame politische Beziehungen, die im gemeinsamen Glaube und einer geteilten Geschichte verankert sind. Beide Staaten sind bereit, sich in Fragen technologischer Errungenschaften zu unterstützen, sagte die Quelle.
„Die politische und militärische Führung auf beiden Seiten fokussieren sich auf die Stärkung der Verteidigungskooperation. Ziel ist es, auf heimische Produkte zu setzen und die Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren“, fügte der pakistanische Offizielle hinzu.
In den letzten Jahren intensivierten sich die pakistanisch-türkischen Verteidigungsbeziehungen. Die Akteure unternahmen zahlreiche bilaterale Projekte, insbesondere nachdem die Türkei die F-16-Kampfjet-Flotte Pakistans zwischen 2010 und 2014 erfolgreich modernisierte.
Der neu ernannte türkische Verteidigungsminister Fikri Isik besuchte Pakistan Anfang diesen Monats. Er diskutierte in Islamabad die Ausweitung der Beziehungen zwischen beiden Staaten.
„Die Türkei und Pakistan haben spezielle Beziehungen, die bis tief in die Geschichte hineinriechen“, sagte er. „Um regionalen Frieden zu sichern, sollten die Türkei, Pakistan und Afghanistan enge Beziehungen unterhalten.“ Er betonte Ankaras Verpflichtung zur Wahrung regionaler Stabilität.
Am 10 Juni unterschrieb der türkische Rüstungskonzern ASELSAN ein Abkommen mit der pakistanischen Luftwaffe, um deren Kampfjets mit sogenannten ASELPODS auszustatten. Das sind Sniper ATP’s, also externe Behälter (auf Englisch: pod) zur Navigation und Zielerfassung für moderne Kampfflugzeuge.
Beide Staaten halten außerdem Gespräche über den Erwerb türkischer T-129 ATAK-Kampfhubschrauber ab, die von Turkish Aerospace Industries hergestellt werden. Die Quelle gab an, dass ein T-129 im Mai pakistanischen Militärs vorgestellt wurde.
Islamabad evaluiert derweil eine internationale Ausschreibung auf der Suche nach einem neuen Standardgewehr für die pakistanische Armee. Das MKEK MPT-76-Sturmgewehr, welches in der Türkei hergestellt wird, ersetzt das gegenwärtige Standardgewehr der türkischen Armee vom Typ HK G3 und HK33. Das türkische MKEK gehört zu den führenden internationalen Anwärtern in der pakistanischen Ausschreibung.
Die Quelle fügte hinzu, die Türkei ihrerseits evaluiere Vorschläge über den Erwerb von Trainingsflugzeugen für die Luftwaffe. Pakistans Super Muschschak gehört zu den führenden Anwärtern eines solchen Deals. Eine finale Entscheidung soll schon bald getroffen werden.
In Sachen zukünftige Kooperationen gab die Informationsquelle zur Kenntnis, dass beide Staaten über eine mögliche Zusammenarbeit beim ersten heimisch entwickelten Kampfjet-FX-Programm diskutieren.
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