Zeichnungen machten sich nicht über den Tod des Kindes lustig, sagte Gérard Biard bei der Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium in Potsdam. "Satire muss einen Schock provozieren." Ansonsten sei es keine gute Karikatur. Satire zeige die Realität.
Die Veröffentlichung der Karikaturen zu dem ertrunkenen Flüchtlingsjungen aus Syrien hatte eine Kontroverse hervorgerufen. Vor allem in sozialen Netzwerken gab es viel Kritik. Biard sagte, man müsse mit Karikaturen nicht einverstanden sein. Er verurteilte aber Hass-Kommentare: Man könne anderer Meinung sein, aber zu Mord aufzurufen sei ein Verbrechen.
Mit dem Preis wird das Recht der freien Meinungsäußerung gewürdigt. Auf die Zeitschrift war im Januar ein islamistischer Anschlag verübt worden, bei dem zwölf Menschen starben. Die Potsdamer Konferenz fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt.
Biard machte sich in seiner Dankesrede leidenschaftlich für die Meinungsfreiheit stark. "Charlie Hebdo" sei zu einem weltweiten Symbol der Meinungs- und Gewissensfreiheit geworden, sagte er. "Wir wurden zu Helden." Aber niemand bei "Charlie Hebdo" habe sich darum beworben, ein Held zu sein.
Es sei nicht die Rolle einer Zeitschrift, und insbesondere nicht die einer Satirezeitschrift, ein Symbol zu sein, sagte Biard. "Die Überzeugungen und Werte, für die wir eintreten, sind universelle Werte und als solche gehören sie allen Bürgern dieser Welt." Daher sollten alle Bürger dieser Welt für sie eintreten.
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