Iraks Sunnitenpartei besorgt über „Viererallianz“ mit Israel

  20 Oktober 2015    Gelesen: 680
Iraks Sunnitenpartei besorgt über „Viererallianz“ mit Israel
Die Kooperation zwischen Israel und der sogenannten „Quadrupelallianz“, bestehend aus dem Irak, Syrien, Iran und Russland, sei gleichbedeutend mit „Hochverrat“ am Schicksal der sunnitisch-arabischen Bevölkerung im Nahen Osten, behauptete der Vorsitzende des sunnitischen Blocks im irakischen Parlament, Union der Kräfte, Zafer el-Ani, im Rahmen eines offenen Briefs am Sonntag.
Zafer el-Ani gab darin gegenüber dem Vorsitzenden der irakischen Kommission für Sicherheit und Verteidigung des sunnitischen Blocks der „Besorgnis“ über eine aufkeimende Kooperation zwischen der Vierer-Allianz [Irak, Syrien, Iran und Russland] Ausdruck. Das berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Diese Zusammenarbeit, fügte er hinzu, wurde „unter dem Vorwand der militärischen Koordinierung, die schließlich erweitert werden kann“, eingeführt. Sunniten fürchten, dass sie angesichts des „Islamischen Staates“ in Syrien und Irak unter Generalverdacht kommen. Als Ergebnis könnte am Ende eine systematische Entmachtung der Minderheit im Irak stehen. Zudem sei das Verhältnis zu Israel, ein aus Sicht vieler Araber illegitimer Staat, problematisch. Aus Sicht von el-Ani grenze eine Kooperation mit Jerusalem angeblich an „Hochverrat“.

Der Beitritt Iraks zu einem Militärbündnis, welchem auch Israel beigetreten ist, sei nicht mit den Gesetzen des irakischen Staates und dem irakischen Nationalbewusstsein vereinbar – erst recht nicht, wenn in diesen Tagen wieder Palästinenser von israelischen Sicherheitskräften systematisch unterdrückt würden, unterstellt el-Ani in seinem Schreiben.

In einer im Vorfeld veröffentlichten Erklärung erklärte das russische Verteidigungsministerium, welches eine Luftkampagne gegen Extremisten in Syrien führt, dass die russischen und israelischen Luftstreitkräfte gemeinsame Militärübungen zur Vermeidung von möglichen Unfällen im syrischen Luftraum absolvierten.

Im Rahmen der verstärkten Koordinierung wurde laut Moskau eine direkte Kommunikationslinie zwischen russischen Offizieren in der Luftwaffenbasis Humaimim, von wo aus russische Kampfflugzeuge ihre Angriffe gegen feindliche syrische Milizen starten, und der israelischen Waffe eingerichtet.

Anfang dieses Monats kündigte die irakische Kommandoeinrichtung der Armee in Bagdad an, dass es ein Nachrichtenzentrum gemeinsam mit Syrien, Iran und Russland eingerichtet habe, um Operationen gegen den IS zu koordinieren.

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