Nordkorea: Kim Jong Un nennt sich jetzt “Oberster Führer von Partei und Volk“
Mit der Übernahme des neuen Spitzenpostens baut der Diktator seinen Machtanspruch aus. Die Parteizeitung "Rodong Sinmun" erschien zur Feier des Ereignisses mit einem ganzseitigen Porträt Kims auf der Titelseite. Die Schlagzeile pries ihn als "Obersten Führer von Partei und Volk".
Das neue "Komitee für Staatsangelegenheiten" tritt an die Stelle des "Nationalen Verteidigungskomitees", das bislang als oberste Regierungsbehörde in dem isolierten Staat galt. Letzteres war von Kims verstorbenem Vater und Vorgänger Kim Jong Il als politisches Entscheidungsorgan genutzt worden.
Nach Einschätzung von Analysten kommt Kim Jong Un mit dem neuen Posten der Übernahme des Präsidentenamts nahe. Dieses hatte zuletzt sein Großvater, Staatsgründer Kim Il Sung, inne. Kim Il Sung wurde nach seinem Tod 1994 offiziell zum "ewigen Präsidenten" ernannt, das Amt blieb seitdem formell unbesetzt.
Erst eine Woche zuvor hatte Kim Jong Un versucht, seine militärische Macht auch nach außen zu demonstrieren: "Wir haben nun die sichere Fähigkeit, die Amerikaner im Pazifik konkret und umfassend anzugreifen", zitierte ihn KCNA. Zuvor ließ er offenbar erneut eine Mittelstreckenrakete von der Ostküste Nordkoreas abfeuern. Damit verstieß er gegen ein ausdrückliches Verbot des Uno-Sicherheitsrats.