Als Teil der internationalen Studie zur Untersuchung von Alltagsfertigkeiten Erwachsener (PIAAC) führte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zwischen April 2014 und März 2015 eine Umfrage in der Türkei durch und fand heraus, dass türkische Erwachsene bei der Lesekompetenz unter dem OECD-Durchschnitt liegen. Sie schlossen in dieser Kategorie als die Drittschlechtesten unter den anderen teilnehmenden Ländern Chile, Griechenland, Indonesien, Israel, Litauen, Neuseeland, Singapur und Slowenien ab.
Bei der Frage nach der Problemlösungskompetenz stellte sich heraus, dass die Mehrheit der befragten Erwachsenen „gar keine oder nur Grundkenntnisse“ auf dem Gebiet der Technologie haben.
Laut dem Bericht gaben 38 Prozent der Erwachsenen in der Türkei (bei den Erwachsenen aller teilnehmenden Länder/Wirtschaften waren es 14,7 Prozent) an, dass sie überhaupt keine Vorerfahrung mit Computern oder nur lückenhafte PC-Kenntnisse haben, während 34,6 Prozent sich auf oder unter dem Level 1 befinden, was bedeutet, dass die Erwachsenen „nur breit verfügbare vertraute Anwendungen benutzen können wie beispielsweise E-Mail-Software oder Webbrowser.“ Es wird angemerkt, dass dieses Ergebnis nur leicht unter dem OECD-Durchschnitt von 42,9 Prozent liegt.
Im Bereich der Rechenkompetenz, bei der die Fähigkeit, numerische und mathematische Konzepte anzuwenden, gemessen wird, erreichten lediglich 1,5 Prozent der türkischen Erwachsenen das Level 4 oder 5, lagen also deutlich unter dem Durchschnitt von 11,2 Prozent der Erwachsenen aus den anderen teilnehmenden Ländern. „Erwachsene, die das Level 4 erreichen, können eine breite Palette an mathematischen Informationen nachvollziehen, die komplex oder abstrakt sind oder in einem ungewöhnlichen Kontext stehen“, heißt es in der Studie.
Die Studie zeigte auch, dass genderbezogene Unterschiede in der Fähigkeit zur Informationsverarbeitung unter allen teilnehmenden Ländern und Wirtschaften in der Türkei am größten ist.
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