Schütze verschanzt sich - Polizei sucht nach Sprengsätzen
Brown zufolge hält sich noch ein Mann derzeit in einem Parkhaus verschanzt. Dort liefere er sich einen Schusswechsel mit der Polizei. Der Verdächtige habe zudem gedroht, dass in der Stadt Bomben versteckt seien. "Er hat gesagt, er wird mehr von uns töten", erklärte Brown am frühen Morgen vor der Presse in Dallas.
Zunächst war das Foto eines Verdächtigen veröffentlicht worden, der auf dem Bild eine Waffe bei sich trägt und ein T-Shirt in Tarn-Farben trägt. Die Polizei bat um Mithilfe bei der Fahndung. Kurze Zeit später stellte sich der Verdächtige der Polizei. Ein zweiter Mann lieferte sich den Angaben zufolge eine Schießerei mit Beamten der Spezialeinheit SWAT. Er sei ebenfalls in Gewahrsam genommen worden, wie es hieß. Zudem sei bei ihm ein verdächtiges Paket gefunden worden. Es werde derzeit von Bombenentschärfern untersucht.
Innenstadt von Dallas abgeriegelt
Bei einem der Toten handelt es sich offenbar um einen Transportpolizisten des Nahverkehrsunternehmens DART. Drei weitere Angestellte der Firma wurden verletzt, wie DART auf Twitter mitteilte. Die Schützen hätten es vermutlich gezielt auf Polizisten abgesehen gehabt, berichtete der Sender CNN.
Die Polizei forderte die Bürger auf, das Stadtzentrum von Dallas zu meiden, der öffentliche Verkehr wurde unterbrochen, wie die "Dallas Morning News" berichtet. Zuvor habe es friedliche Proteste gegen Polizeigewalt gegen Afro-Amerikaner gegeben. Auslöser waren zwei erschossene Afroamerikaner innerhalb von zwei Tagen.
Obama: "Erleben so etwas zu oft"
In Falcon Heights im US-Bundesstaat Minnesota war am Donnerstag der 32-jährige Philando Castile im Krankenhaus gestorben, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle auf den Afroamerikaner geschossen hatte. Nur 48 Stunden zuvor hatten in Baton Rouge, Louisiana, zwei Polizisten den 37-jährigen Alton Sterling auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und ihn aus nächster Nähe erschossen.
Diese Tode seien ein Ereignis, das alle Amerikaner gleichermaßen angehen muss, sagte US-Präsident Barack Obama. "Wir erleben so etwas viel zu oft", so Obama unmittelbar nach der Landung in Warschau, wo er in der Nacht zum Freitag zum Nato-Gipfel eintraf. Der sichtbar berührte Präsident beschwor die Amerikaner, nach dem Geschehenen nicht in routinierte Reaktionsmuster zu verfallen, sondern innezuhalten.
Quelle: n-tv.de