“Reichsbürger“ gehen immer aggressiver vor

  12 Juli 2016    Gelesen: 782
“Reichsbürger“ gehen immer aggressiver vor
Selbst ernannte "Reichsbürger" erkennen die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland nicht an: Sie wollen weiter nach den Gesetzen des Deutschen Reiches leben. Die Szene radikalisiert sich weiter.
In Brandenburg haben die Behörden seit Anfang dieses Jahres eine deutlich zunehmende Aggressivität der selbst ernannten "Reichsbürger" festgestellt. Beleidigende Schreiben an Verwaltungsmitarbeiter in den Kommunen und aggressive Auftritte in den Ämtern zeugten von einem tiefen Hass der "Reichsbürger" gegen das politische System und seine Vertreter, teilte das Innenministerium auf eine Anfrage der Linkspartei im Potsdamer Landtag mit.

Aktuell lasse sich eine deutliche Radikalisierung bei zwei Gruppen der "Reichsbürger" erkennen, die der Brandenburger Verfassungsschutz als Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung einschätze, heißt es weiter. Herausragendes Motiv sei die Verteidigung des Nationalsozialismus. Zudem orientiere sich das "Reichsbürger"-Milieu bei der rechtsextremistisch beeinflussten Anti-Asyl-Kampagne vermehrt an völkischem Gedankengut.

Waffenfunde bei Razzien

Wie das Innenministerium weiter mitteilt, waren bei einer Razzia gegen den Verein "Deutsches Polizeihilfswerk" im Februar 2013 in Spremberg (Spree-Neiße) unter anderem Messer, Einwegfesseln, Zuführketten, Polizeischlagstöcke, Uniformen, Mitgliedsausweise und Schulungsunterlagen beschlagnahmt worden. Bei einem 50-Jährigen in Schöneiche (Oder-Spree) beschlagnahmte die Polizei im Juni 2014 zwei Gewehre und eine Steinschleuder.

Für "Reichsbürger" besteht das Deutsche Reich bis heute fort. Sie sprechen der Bundesrepublik mit ihren Gesetzen, Behörden und Gerichten jegliche Legitimität ab. Nach Angaben des Brandenburger Innenministeriums hat die Szene im Bundesland rund 200 Anhänger.

Quelle : welt.de

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