Made in China weniger gefragt

  13 Juli 2016    Gelesen: 880
Made in China weniger gefragt
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wird von der konjunkturellen Flaute rund um den Globus gebremst. Der Außenhandel lahmt. Und angesichts des Brexit-Votums sowie der Unsicherheit über den Fed-Kurs zeichnet sich kaum Besserung ab.
Chinas Wirtschaft hat im Juni spürbar weniger Waren ins Ausland verkauft. Die Exporte sanken auf Jahressicht um 4,8 Prozent, wie aus Daten des Zollamts hervorging. Volkswirte waren angesichts der flauen Weltkonjunktur uneins über die Entwicklung. Während einige mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet hatten, zeigten sich andere weniger pessimistisch. Auch bei den Einfuhren meldete Peking ein Minus. Die Importe brachen um 8,4 Prozent ein. Der Rückgang übertraf indes die Prognosen der Ökonomen, die nur ein Minus von 6,4 Prozent erwartet hatten.

Die Zahlen lassen den Schluss zu, dass die chinesischen Exporte, die einst der Wachstumsmotor für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt waren, nun als Bremse für dessen Konjunktur wirken. Der Handel dürfte in diesem Jahr "schwierig" bleiben, sagte ein Sprecher der Zollbehörde. Das Brexit-Votum der Briten und eine mögliche Zinserhöhung der US-Notenbank erhöhten die Unsicherheit.

Für die Handelsbilanz wurde ein Überschuss von 48,11 Milliarden US-Dollar ausgewiesen. Die Prognose von Volkswirten hatten auf einen Aktivsaldo von 45,65 Milliarden Dollar gelautet.

In Yuan gerechnet stiegen die Exporte im Juni jedoch um 1,3 Prozent. Im Mai hatte sich ein Anstieg um 1,2 Prozent ergeben. Die Importe sanken dagegen im Juni um 2,3 Prozent, nach einem Anstieg um 5,1 Prozent im Mai, wie aus Zahlen des Zollamts weiter hervorging.

Experten rechnen für April bis Juni mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 6,6 Prozent. Zu Jahresbeginn waren es 6,7 Prozent. Die Daten werden am Freitag veröffentlicht. China hatte erklärt, das zweite Quartal sei wie das Auftaktjahresviertel ausgefallen.


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