Die Frau des wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump sprach am Montag in Cleveland von den Werten, die ihr ihre Eltern mitgegeben hätten: Ihre Eltern hätten ihr vermittelt, "dass du hart dafür arbeiten musst für das, was du im Leben willst. Dass dein Wort gilt und du tust, was du sagst und deine Versprechen hältst", sagte das frühere Model vor den Delegierten.
Sie wiederholte damit fast wörtlich, was Michelle Obama in einer ihrer Reden gesagt hatte: "Und Barack und ich wurden mit so vielen gleichen Werten erzogen: dass du hart dafür arbeiten musst für das, was du im Leben willst. Dass dein Wort gilt und dass du das tust, was du angekündigt hast."
Wer hat die Rede geschrieben?
Die Frau des späteren Präsidenten Barack Obama hatte bei einer Parteitagsrede vor acht Jahren diese Worte gewählt. Unter anderem der Nachrichtensender CNN berichtete über die Ähnlichkeiten der Reden und schnitt Auszüge der wortgleichen Sätze in einem Video zusammen.
Das Thema war zuvor in sozialen Medien hochgekocht, nachdem die Ähnlichkeiten einem Twitter-Nutzer aufgefallen waren. Auch weitere Passagen beider Reden waren teilweise identisch. Melania Trump hatte zuvor dem Sender NBC gesagt, sie habe ihre Rede "mit so wenig Hilfe wie möglich" geschrieben.
Nun, so ganz selbst geschrieben war die Rede dann aber wohl doch nicht. Trumps Kommunikationsberater Jason Miller ging zwar nicht direkt auf die Plagiatsvorwürfe ein. Er sprach aber von Melania Trumps Redenschreibern, diese hätten sich für die Rede von den Lebenserfahrungen des aus Slowenien stammenden Ex-Model inspirieren lassen. Es seien Fragmente eingeflossen, welche die "eigenen Gedanken" der 46-Jährigen reflektierten.
Witze bei Twitter
Trumps dritte Ehefrau Melania war die Hauptrednerin am ersten Abend des Parteitags in Cleveland. Sie zeichnete das Bild eines sanftmütigen und fürsorglichen Kandidaten, der sein Land liebe.
Gegner und Anhänger des Präsidentschaftsbewerbers lieferten sich lautstarke Wortgefechte, in der Tagungshalle kam es zu Tumulten. Ein Versuch der Trump-Gegner, die Regeln für die Nominierung zu seinen Ungunsten abzuändern, scheiterte.
Twitter-Nutzer waren nach der Rede von Melania Trump erst empört und machten dann ihre Witze.
Es gibt noch eine Sache, die Twitter-Nutzern in Melania Trumps Rede auffiel: Es gibt darin Sätze, die erinnern stark an Rick Astleys Hit "Never Gonna Give You Up".
Dieser Song wird bei dem sogenannten "Rickrolling" verwendet, ein Internetspaß, bei dem Nutzer über einen Link auf Astleys Songvideo geleitet werden, sie werden dann "gerickrolled".
Quelle : welt.de
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