Cameron erwähnte Verträge mit chinesischen Partnern unter Beteiligung des britischen Ölriesen BP in Höhe von zwölf Milliarden Pfund, des Industriekonzerns Rolls-Royce in Höhe von 1,4 Milliarden Pfund und des Kreuzfahrtunternehmens Carnival über 2,6 Milliarden Pfund.
Zur Errichtung des ersten Atomkraftwerks in Großbritannien seit zwei Jahrzehnten unterzeichnete die britische Regierung ein Abkommen mit China und dem französischen Energieversorger EDF. An der Finanzierung des 18 Milliarden Pfund (24,5 Milliarden Euro) teuren Projekts ist der Staatskonzern China General Nuclear Power (CGN) mit sechs Milliarden Pfund, also einem Drittel, beteiligt. Den Rest der Summe übernimmt EDF, wobei künftig andere Partner nicht ausgeschlossen sind.
Das Kraftwerk Hinkley Point C mit zwei Druckwasserreaktoren soll in Somerset in Südwest-England entstehen. Die Fertigstellung ist nun für 2025 vorgesehen, zwei Jahre später als zuletzt geplant. Durch das Projekt sollen 25.000 Arbeitsplätze geschaffen und sechs Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden. Die Unterzeichnung des Abkommens fand in Anwesenheit von Cameron und Xi statt.
Beim EDF-Kraftwerk Sizewell in der Grafschaft Suffolk an der Ostküste soll China eigene Atomtechnologie einbringen können. Ein weiterer Atommeiler, Bradwell in der Grafschaft Essex, könnte sogar ganz mit chinesischer Technologie gebaut werden.
Die atompolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sylvia Kotting-Uhl, erklärte, beim britisch-chinesischen Atomdeal führe eine "mächtige Clique aus Politik und Wirtschaft" die Gesellschaft "mit horrenden Staatsbeihilfen" auf einen "gefährlichen Irrweg". Die Bundesregierung dürfe London die Verstöße gegen internationales und europäisches Umwelt- und Öffentlichkeitsbeteiligungsrecht "nicht mehr durchgehen" lassen.
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