Marco Schulze, Sylvia Schulze, Miriam Schulze. Die drei Namen haben vergangenen Sommer ganz Deutschland vor ein Mysterium gestellt. Am 22. Juli 2015 war der Vater das letzte Mal lebend gesehen worden. Er hatte die Mülltonne vor die Tür gestellt. Eine Woche später trieb seine Leiche am Ufer der Elbe, an den Beinen ein 20 Kilogramm schwerer Betonklotz. Die Polizei vermutet, dass sich der Familienvater damit von der Brücke bei Lauenburg in den Fluss gestürzt hat. Der Ort liegt etwa 25 Kilometer von Drage entfernt.
Die Polizei vermutet außerdem, dass es sich bei dem Drama um einen sogenannten erweiterten Suizid handelt: dass Marco Schulze erst seine Frau Sylvia (43) und seine Tochter Miriam (12) umbrachte, bevor er sich selbst das Leben nahm. Auf alle anderen denkbaren Erklärungen für das Verschwinden von Mutter und Kind, zum Beispiel das Absetzen ins Ausland, gebe es keinerlei Hinweise. Die Hinweise, die die Polizei hat, sprechen sogar eher dagegen: Papiere und Portemonnaies waren im Haus, als die Beamten die Tür öffneten – gerade so, als seien die drei nur eben zu einem Spaziergang an die Elbe aufgebrochen.
Doch wo die Leichen der beiden liegen könnten, dafür hat die Polizei ebenfalls keine Anhaltspunkte. Mit Sonarbooten und Hubschraubern, Tauchern und Hunde hatten Spezialisten immer wieder nach den Vermissten gesucht. Ohne Erfolg. Die beiden blieben verschwunden, einfach so. Im Fall der vermissten Peggy aus Thüringen hat es 15 Jahre gedauert, bis ihre Eltern Gewissheit hatten, was mit ihrer Tochter passiert ist: Anfang Juli dieses Jahres hat ein Pilzsammler Skelettteile des kleinen Mädchens in einem Wald 15 Kilometer von ihrem Wohnort entdeckt. Peggy war seit Mai 2001 verschwunden.
Quelle : welt.de
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