International verzahnte Polizeikooperation sei seit Jahren Routine, gerade im grenznahen Raum, heißt es weiter. Als Beispiel nennt Grundböck die trilateralen Polizeistreifen Italiens, Österreichs und Deutschlands in grenzüberschreitenden Zügen aus dem Süden. An einen vergleichbaren akuten Fall im Hochrisikobereich kann er sich aber nicht erinnern.
Im Einsatzstab München saß auch ein Vertreter der Österreicher. Von Seiten der Münchner Polizei heißt es, die Anfrage sei analog zur Unterstützungsanforderung an benachbarte deutsche Bundesländer erfolgt, um genügend Spezialkräfte zur Verfügung zu haben. Es gebe beiderseits Verbindungsbeamte, ebenso wie zwischen Bayern und Tschechien.
Übungen der Einsatzkräfte auch über die Grenze hinweg sind ohnehin alltäglich. Man darf vermuten, dass ein Gutteil der Kommunikation, gerade, wenn es schnell gehen muss, zwischen den Kommandoführern direkt per Kurznachricht oder What`s App läuft. Der konkrete Einsatz über die Grenze hinweg muss aber natürlich auf politischer Ebene angeordnet werden.
Zügig die Grenzüberwachung intensiviert
Solange ein Terroranschlag mit mehreren noch nicht gefassten, schwer bewaffneten Tätern befürchtet werden musste, hat Österreich - ebenso wie auch Tschechien - zudem zügig die Grenzüberwachung intensiviert, teils an der Grenze selbst, teils durch Streifen im Hinterland, aber auch an Bahnhöfen und Flughäfen. Alle verfügbaren Beamten der „Cobra“ wurden alarmiert. Die Bewachung gefährdeter Objekte und Veranstaltungen wurde verstärkt.
Der Terrorismus dürfe aber „die Gesellschaft und das öffentliche Leben auch nicht zum Stillstand bringen", sagte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Samstag. In Tschechien wurde nach Angaben des dortigen Innenministeriums auch in vielen Einkaufszentren die Polizeipräsenz erhöht. Die Einsatzstäbe in den österreichischen Bundesländern, die an Bayern grenzen, wurden schon in der Nacht zum Samstag wieder aufgelöst, nachdem die Münchner Polizei die Tat einem Einzeltäter zugeschrieben hatte, der tot sei.
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