Der 70-Jährige präsentierte seine Frau jetzt als Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin. Am Dienstag reichte das Ehepaar die gemeinsame Kandidatur offiziell bei der Wahlkommission in Managua ein. Ortegas Partei, die Sandinistische Nationale Befreiungsfront, unterstützt die Nominierung.
Schon jetzt hat die First Lady politische Macht in Nicaragua: Die zehnfache Mutter ist Regierungssprecherin, außerdem sitzt sie als Ministerin im Kabinett. Darüber hinaus gilt sie in Nicaragua als angesehene Dichterin. Umfragen zufolge ist sie beliebt. Falls ihr Ehemann wiedergewählt wird, würde Murillo den bisherigen Vizepräsidenten Moises Omar Halleslevens Acevedo ablösen.
Bereits vor der offiziellen Nominierung warnten Kritiker davor, dass Ortega seine Frau zur Vizepräsidentin machen könnte.
Sie sehen das als Schritt zum Aufbau einer Familiendynastie. Ortega selbst bezeichnet die "gemeinsame Regierung" mit seiner Frau dagegen als Symbol für die Gleichheit der Geschlechter: Es sei unbestritten, dass eine Frau Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten sein müsse, sagte er laut Nachrichtenagentur Reuters. "Und wer ist besser geeignet als der Partner, der schon getestet wurde und sich als sehr effizient und diszipliniert erwiesen hat?"
Dass Ortega im November wiedergewählt und zum dritten Mal Präsident von Nicaragua wird, gilt als wahrscheinlich. Es gibt zwar eine Opposition, die ist aber zersplittert. Internationale Wahlbeobachter will Ortega bei der Wahl nicht zulassen.
Tags: