Die Touristen hatten nach Angaben der Behörden eine Armeeeskorte bei sich. Ein Sprecher der Armee, Nadschibullah Nadschibi, berichtete von "fünf Frauen und sechs Männern, einige Amerikaner, einige Deutsche und andere". Die deutsche Botschaft in Kabul war für eine Bestätigung nicht zu erreichen.
Die Reisegruppe war den Angaben zufolge auf dem Weg in die Stadt Herat. Die Provinz und die Stadt Herat sind reich an Sehenswürdigkeiten. Zuvor hätten sie die Provinz Ghor besucht. Dort steht am Ufer des Flusses Harirud zwar eine berühmte Touristenattraktion aus dem 12. Jahrhundert, das Minarett von Dscham. Allerdings gilt die arme Provinz Ghor als unsicher und wird selbst von im Land lebenden und arbeitenden Ausländern nur selten besucht. Der Tourismus in Afghanistan war schon vor Jahren mit der steigenden Gewalt im Land eingebrochen.
Die Taliban begehen in Afghanistan immer wieder Anschläge. Auch Reisende sind davor nicht sicher. Der im Jahr 2001 begonnene Nato-Kampfeinsatz in Afghanistan wurde Ende 2014 beendet, für die Sicherheit im Land sind seitdem die afghanischen Sicherheitskräfte zuständig. Die Sicherheitslage verschlechterte sich zuletzt zusehends. Schätzungsweise 5.500 afghanische Soldaten wurden im vergangenen Jahr getötet. Die USA, China, Pakistan und Afghanistan bemühen sich seit Januar, Friedensverhandlungen mit der Islamistengruppe in Gang zu setzen – bislang aber ohne Erfolg. Die Taliban knüpften ihre Teilnahme an Vorbedingungen wie die Freilassung von Gefangenen und ein Ende der "Besatzung durch ausländische Truppen".
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