Tote und Verletzte bei Angriff auf Entbindungsstation in Syrien
„Wir hatten gerade erst Platz genommen, uns noch nicht einmal richtig begrüßt, als plötzlich ein sehr lautes Getöse ertönte. Einfach nicht zu beschreiben. Derartiges habe ich noch nie gehört. Es ist mit nichts zu vergleichen“, erinnert sich Irina. Ein Gasballon sei durch das Fenster ins Zimmer gedonnert.
„Ich wurde zur Seite geworfen und sah lediglich, wie Irina aufsprang und versuchte, den Gasballon wegzuschleudern, wobei sie einen ihrer Söhne mit ihrem Körper verdeckte“, erzählte Irina Barakjats Schwager später gegenüber russischen Journalisten.
Sie wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Chefarzt der chirurgischen Station der Klinik von Aleppo, Usam Baberi, erklärte: „Ein großer Splitter hatte sich in ihr rechtes Bein gebohrt – es musste bis zum Knie amputiert werden. Ebenso musste die rechte Hand amputiert werden. Leider können wir bisher nichts gegen die anhaltende Eiterung tun. Auch das linke Bein ist ernsthaft verletzt. Wir haben einen Jelisarow-Apparat installiert. Wir tun alles Mögliche. Und weil immer wieder der Strom ausfällt, haben wir in der Klinik Stromgeneratoren.“
Ärzte und Angehörige sind überzeugt davon, dass allein die selbstlose Tat der Frau den Kindern das Leben gerettet habe. „Was sollte ich tun, wo doch mein Sohn und meine Tochter neben mir waren. Ich bin auf sie gesprungen, habe Arme und Beine ausgestreckt, um sie zu schützen“, erzählt sie selbst später.
Bei dem Sohn haben die Ärzte mehrere ernsthafte Wunden festgestellt, aber diese seien nicht lebensgefährlich. Den Zustand der Mutter schätzten die Ärzte als schwer, aber stabil ein.
„Die jüngsten Kinder sind unverletzt geblieben, da Irina sie mit ihrem Körper verdeckt hat. Ideal wäre es, wenn man sie nach Moskau in eine gute Klinik bringen und behandeln könnte. Wir sprechen den syrischen Ärzten keinesfalls Professionalismus ab, aber während des Krieges reichen die Medikamente einfach nicht aus, und die besten Ärzte haben das Land verlassen. Deshalb würden wir uns wünschen, dass man sie in Russland behandelt“, sagte Natalia Trotzkaja, eine Freundinn der Verletzten, gegenüber Journalisten.
Die russische Gemeinde in Syrien hat die erforderlichen Mittel für Behandlung und Medikamente in Syrien bereits gesammelt. Doch Irinas Angehörige und Freunde hoffen, dass sie eine qualifizierte medizinische Betreuung in der Heimat erhalten kann.
sputniknews.com
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