Bauern blockieren Aldi

  23 Auqust 2016    Gelesen: 701
Bauern blockieren Aldi
Wütende Bauern haben das Zentrallager von Aldi im ostfriesischen Hesel blockiert. Sie machen den Discounter mitverantwortlich dafür, dass sie für ihre Milch wenig Geld bekommen.
Die Wut der Milchbauern auf Handelsketten wie Rewe, Aldi, Lidl oder Netto wegen existenzgefährdender Erzeugerpreise ist andauernd groß. Am Montag protestierten rund 50 Bauern vehement dagegen, in dem sie das Zentrallager der Dicountkette Aldi im ostfriesischen Hesel blockierten.

Aldi gilt als Preisführer und läutet zumeist neue Runden der Preissenkungen ein; gefolgt von den anderen Ketten. Allerdings ist der Milchpreis, den Verbraucher im Supermarkt für die billigste Sorte frische Vollmilch zahlen, seit Monaten konstant bei 46 Cent.

Steigen im Herbst die Preise wieder?

In Ostfriesland blieb der Protest nach Darstellung der Polizei friedlich. Die ganze Nacht über verhinderten die Bauern, dass Lieferwagen ein- und ausfahren konnten. Das teilte die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft als Initiatorin mit.

Sie steht in Konkurrenz zum Deutschen Bauernverband, und sieht sich als Anwältin einer bäuerlichen Landwirtschaft. Dumping-Preise für Milch in den Discountmärkten seien mitverantwortlich für die extrem niedrigen Milch-Erzeugerpreise, sagte der Vorsitzende des Landesverbands, Ottmar Ilchmann, laut einer Pressemitteilung.

Er rief die Landwirte dazu auf, nicht zu resignieren, sondern den Druck auf Bauernverband, Politik und Molkereien zu erhöhen. Derzeit bekommen die Landwirte nach Angaben des Bauernverbandes im Schnitt nur etwa 20 bis 25 Cent je Kilo von den Molkereien ausgezahlt.

Es gibt aber Ausnahmen: Markenmolkereien wie Berchtesgadener Land oder Biomolkereien zahlen je Kilo Preise von 30 bis 45 Cent. Der Milchindustrieverband geht davon aus, dass die Erzeugerpreise für Milch im Herbst „deutlich anziehen“. Das zeige sich in steigenden Preisen an Terminmärkten und sinkenden Anliefer-Mengen.


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