Laut aktuellsten Zahlen haben im Jahr 2014 46.950 junge Menschen die Schule beendet, ohne einen Schulabschluss zu machen. Das waren sechs Prozent aller Schulabgänger des Jahres.
Jahrelang ist dieser Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss immer wieder leicht gefallen, von 6,6 Prozent im Jahr 2009 auf 5,2 Prozent 2013. Nun ist die Zahl wieder gestiegen.
Dabei schneidet der Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt am schlechtesten ab, 14,4 Prozent verlassen hier die Schule ohne Abschluss. Am besten sieht es im fränkischen Ansbach aus, wo der Wert 1,1 Prozent beträgt.
Die Gründe unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland und auch von Landkreis zu Landkreis. Vor allem drei Faktoren spielen eine entscheidende Rolle, wie eine große Studie der Caritas und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) gezeigt hat:
Die Arbeitslosenquote: Beides scheint sich zu bedingen - in Gegenden mit vielen Arbeitslosen schaffen viele Schüler den Abschluss nicht, und ohne Abschluss bleibt man eher arbeitslos.
Das Bundesland: Hier werden die Weichen gestellt, etwa über neue Förderkonzepte, über den Abbau von Hauptschulen oder die Integration von Schülern mit Förderbedarf in Regelklassen. Schon auf der Karte erkennbar ist außerdem ein Ost-West-Gefälle: Die Länder der ehemaligen DDR haben generell einen höheren Anteil an Abbrechern.
Die Plätze in Sonder- und Förderschulen: Wo es viele davon gibt, ist der Anteil der Abgänger ohne Schulabschluss hoch. Denn viele Förderschüler verlassen die Schule ohne Abschluss. Hier entstehen oft recht große Schwankungen, weil sich politische Entscheidungen direkt auswirken.
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