Von der Leyen will Verteidigungsministerin bleiben

  11 September 2016    Gelesen: 521
Von der Leyen will Verteidigungsministerin bleiben
Nach der Wahlniederlage in Mecklenburg-Vorpommern ist Angela Merkel als Kanzlerin nicht mehr unantastbar. Sollte sie nächstes Jahr tatsächlich auf ihre Kandidatur verzichten, wird Ursula von der Leyen aber nicht an ihrer Stelle antreten: Sie will beenden, was sie begonnen hat.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen will nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr Verteidigungsministerin bleiben. "Mein Platz ist im Bendlerblock", dem Hauptstadtsitz des Verteidigungsministeriums, sagte von der Leyen den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) laut einer Vorabmeldung.

Von der Leyen wurden in der Vergangenheit immer wieder Ambitionen auf andere Ämter nachgesagt, darunter das der Bundeskanzlerin. Sowohl in der Union als auch für die Medien gilt sie als aussichtsreiche Kandidatin für die Nachfolge von Angela Merkel. Das Verteidigungsministeriums ist bereits das dritte Ressort, das sie in der Bundesregierung leitet.

Den RND-Zeitungen erklärte sie nun allerdings: "Ich möchte sehr gerne als Verteidigungsministerin weitermachen." Sie habe so viele Modernisierungsprojekte für die Truppe auf den Weg gebracht, "daran will ich weiterarbeiten". Als Beispiele nannte sie "die Trendwende in Material und Personal, in den Finanzen, aber auch wie Deutschland international seine gewachsene Verantwortung wahrnimmt".

Bericht: Planungen für 2018 laufen

Zu Beginn ihrer Tätigkeit im Verteidigungsressort habe sie "vom Militärfach kaum Ahnung" gehabt, räumte von der Leyen ein. Es sei für sie ein Sprung ins kalte Wasser gewesen. "Ich wusste aber aus meinen früheren Ämtern, wie man sich schnell in neue Themen einarbeitet." Neu sei für von der Leyen aber gewesen, "das riesige operative Geschäft in einer Organisation mit 250.000 Menschen gut zu führen".

Der "Spiegel" berichtet derweil, von der Leyen arbeite bereits an konkreten Plänen für eine weitere Amtszeit. Das habe sie ihrem Führungsteam Ende August klargemacht. Sie habe zudem ihren Willen bekräftigt, gemeinsam mit ihrer Staatssekretärin Katrin Suder die Reformen im pannenanfälligen Rüstungsbereich voranzutreiben. Danach will von der Leyen beispielsweise erst 2018 über ein Nachfolgemodell für das Sturmgewehr G36 sowie einen neuen Kampfjet für die Luftwaffe entscheiden.

Von der Leyen hatte im vergangenen Jahr entschieden, das G36 in seiner bisherigen Form auszumustern. Expertengutachten hatten Präzisionsmängel etwa bei extremen Außentemperaturen festgestellt. Das Gewehr soll nun schrittweise durch ein neues ersetzt werden.

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