Ehemaliger US-Botschafter: Saudis gestanden Islamismus-Finanzierung ei

  15 September 2016    Gelesen: 374
Ehemaliger US-Botschafter: Saudis gestanden Islamismus-Finanzierung ei
Ein hochrangiger saudi-arabischer Beamter hat die jahrzehntelange finanzielle Unterstützung islamistischer Radikaler durch sein Land im Gespräch mit dem damaligen Ständigen Vertreter der USA, Zalmay Khalilzad, gestanden. Einen entsprechenden Auszug aus Khalilzads Buch veröffentlichte die US-Zeitschrift Politico am Mittwoch.
In seinem Buch „The Envoy: From Kabul to the White House, My Journey Through a Turbulent World" („Der Gesandte: Von Kabul bis zum Weißen Haus, meine Reise durch eine turbulente Welt") erzählt Khalilzad, der unter der Regierung von George W. Bush Ständiger Vertreter der USA in Afghanistan, im Irak und bei den Vereinten Nationen gewesen war, von seiner letzten Reise nach Saudi-Arabien, die er in dieser Eigenschaft unternommen hatte.

Die Saudis haben ihre finanzielle Unterstützung des islamistischen Extremismus immer verneint, so Khalilzad, desto verblüffender sei ein Geständnis für ihn gewesen, das er in Riad von einem saudischen Spitzenbeamten gehört habe.

„Wir haben Sie irregeführt", sagte er. Saudi-Arabien habe die islamistischen Extremisten bereits seit dem Beginn der 1960er Jahre unterstützt, um der Politik des ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abdel Nasser entgegenzuwirken. Diese Gegenmaßnahme habe sich als erfolgreich erwiesen und sei deshalb zu diversen Zwecken auch weiter verwendet worden. „Im Einklang mit ihrer neuen beispiellosen Politik der Ehrlichkeit erklärte mir die saudische Führung, dass ihre Unterstützung des Extremismus eine Art des Widerstandes gegen die Sowjetunion gewesen war, oft in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten, an Orten wie Afghanistan in den 1980er Jahren,", schreibt Khalilzad. Später hätten die Saudis die Islamisten gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Bewegungen ausgespielt. Mit der Zeit aber habe sich die saudische Unterstützung des Extremismus in eine Bedrohung für das Königreich und den Westen verwandelt, sagten Saudis. „Wir haben das nach dem 11. September nicht gestanden, weil wir befürchtet hatten, dass Sie die Beziehungen mit uns abbrechen oder uns als Feinde behandeln werden. Und wir wiesen das zurück", sagte der saudische Spitzenbeamte. Zurzeit stufe Saudi-Arabien den islamistischen Terrorismus neben dem Iran als eine der wichtigsten Gefahren für das Königreich ein, so Khalilzad.

QuelleÖsputniknews

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