Gabriel: Russland will US-Schutz von Hilfskonvois

  22 September 2016    Gelesen: 524
Gabriel: Russland will US-Schutz von Hilfskonvois
Nach dem Beschuss eines UN-Hilfskonvois in Syrien wird die Uno ihre Lieferungen von dringend notwendigen Gütern in betroffene Regionen bereits heute wieder aufnehmen. Moskau wolle, dass die USA Hilfskonvois mit eigenen Kräften kontrollieren, wie SPD-Chef Siegmar Gabriel nach einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mitteilte.
Beim Treffen nahe Moskau äußerte Putin den Wunsch, dass sich die USA bereit erklären, Waffenstillstandsabkommen oder solche Hilfskonvois mit eigenen Kräften zu kontrollieren, so dpa unter Berufung auf Gabriel. Der russische Staatschef wolle, dass "nicht nur Russland bereit ist, solche Konvois mit eigenen Kräften zu kontrollieren". Putin sei dafür, "dass das die Vereinigten Staaten auch tun".

"Das ist ja einer der großen Konfliktfälle, dass die Amerikaner jedenfalls bislang nicht bereit sind, dafür entsprechend einzutreten", so Gabriel.

Putin habe ausdrücklich bekräftigt, an dem Friedensprozess in Syrien festzuhalten. Eine Verantwortung Russlands oder auch Syriens für die Attacke auf den UN-Konvoi habe der Kreml-Chef zurückgewiesen.

Ein Hilfskonvoi der Uno und der syrischen Rothalbmond-Gesellschaft war in der Nacht zum Dienstag nordwestlich von Aleppo beschossen worden. Die Autokolonne war mit Hilfsgütern für 78.000 Menschen beladen. Nach Angaben des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) wurden 18 der 31 Lastwagen vernichtet. Das IKRK bestätigte, dass ein Mitarbeiter der syrischen Rothalbmond-Gesellschaft und mindestens 20 Zivilisten dabei getötet wurden.

Das russische Verteidigungsministerium hatte ein Video veröffentlicht, auf dem Drohnenaufnahmen des angegriffenen UN-Konvois in der syrischen Stadt Aleppo zu sehen sind. Laut dem Sprecher des Verteidigungsamtes, Igor Konaschenkow, ist auf dem Video zu sehen, dass der UN-Konvoi von einem Geländewagen der Terroristen, der mit einem Granatenwerfer ausgerüstet ist, begleitet wird. Konaschenkow zufolge hatten weder die russischen noch die syrischen Luftstreitkräfte Angriffe gegen den UN-Hilfskonvoi im Südwesten der syrischen Provinz Aleppo geflogen.

Quelle : sputnik.de

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