Ben Hodges, Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, warne vor Russlands neuer Schlagkraft. „Im Konfliktfall könnte Russlands Militär No-go-Areas schaffen, zu denen Nato-Verbände keinen Zugang haben.“ Im Falle eines konventionellen Konflikts könnten russische Anti-Schiffs-Raketen des Typs "Bastion" Nato-Schiffe bereits kurz nach der Durchfahrt durch den Bosporus versenken.
Russland habe 2008 die radikalste Armeereform seit dem Ende des 19. Jahrhunderts begonnen, zitiert das Magazin Wassilij Kaschin, einen Experten aus dem angesehenen Moskauer Militär-Think-Tank CAST. Ihm zufolge ist Russlands Armee heute „wahrscheinlich stärker als alle EU-Armeen zusammen“.
Mark Galeotti, Sicherheitsexperte der New York University, verweist darauf, dass Spezialeinheiten, Luftlande-Einheiten und Marine-Infanterie mobiler geworden seien. Deren Ausrüstung liege „nahe am Nato-Standard".
„Muss sich die Nato also damit abfinden, dass ihr im Osten ein ebenbürtiger Rivale erwachsen ist — vor dem sich auch die osteuropäischen Mitglieder der Allianz in Acht nehmen müssen?“, fragt Spiegel-Online. „Die Antwort lautet: Jein.“ Moskau habe seine Armee in den vergangenen Jahren zwar massiv aufgerüstet, andererseits habe diese „die Fähigkeit zu raumgreifenden Vorstößen auf Nato-Gebiet praktisch verloren“.
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