Welche Berührung anderer wir als zulässig empfinden, hängt nicht nur von dem Verhältnis zu der Person, sondern auch vom berührten Körperteil ab. Forscher aus Großbritannien und Finnland haben in einer Studie eine "Karte der erlaubten Berührungen" erstellt - auf der Grundlage von mehr als 1300 Befragungen von Männern und Frauen auf fünf europäischen Ländern. Diese sollten jene Stellen des Körpers markieren, an denen sie anderen gestatten würden, sie zu berühren. Unterschieden werden sollte dabei etwa in Fremde, Bekannte, Familienangehörige, enge Freunde und Partner.
Männer lassen sich lieber von fremden Frauen berühren
Ein Ergebnis: Sind es Fremde, die berühren, dann sind für Frauen große Bereiche des Körpers unterhalb des Schlüsselbeins tabu. Und dabei spielt es keine Rolle, ob der Fremde ein Mann oder eine Frau ist. Einen großen Unterschied macht dies jedoch für Männer. Denn kommt die Berührung von einem fremden Mann, ist für das starke Geschlecht auch der Kopf eine Tabuzone. Hingegen sind Männer wesentlich offenherziger, wenn der Anfasser eine Frau ist. Mit einer Einschränkung: Sie darf keine weibliche Verwandte sein. Männer lassen sich also lieber von einer völlig fremden Frau berühren als von ihrer eigenen Mutter. Jedenfalls in gewissen Bereichen.
Apropos: Es gibt einen weiteren Unterschied. Der Genitalbereich des Mannes ist für alle Verwandten - egal, welchen Geschlechts - sowie männliche Freunde eine absolute No-touch-area. Frauen sind da ein bisschen entspannter: Schwestern, Müttern und Freundinnen ist der Genitalbereich nicht um jeden Preis verschlossen.
Allgemein lassen sich Frauen jedoch lieber anfassen als Männer - was vielleicht nicht wirklich verwunderlich ist. Festgestellt haben die Forscher aber auch regionale Unterschiede: Italiener ließen sich etwa insgesamt weniger gerne anfassen als Russen. Am offensten gegenüber Berührungen waren jedoch Finnen. Ein Körperteil hingegen ist für alle anderen Menschen zugänglich - egal, ob Freund oder Fremder: die Hand.
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