Die Rebellengebiete der Stadt hatten in den vergangenen Tagen die bislang heftigsten Angriffe der syrischen und russischen Luftwaffe seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 erlebt. Dabei wurden mehr als 260 Menschen getötet. Rund eine Viertelmillion Menschen harren in der Trümmerstadt aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte am Dienstag davor gewarnt, dass die medizinischen Einrichtungen in Aleppo vor der "kompletten Zerstörung" stünden.
Auch der Chef der syrischen Weißhelme warnte, die Versorgung stehe vor dem völligen Zusammenbruch. Er warnte vor einem "Völkermord". Die "zivilen Einrichtungen werden nicht in der Lage sein, noch länger als einen Monat die Versorgung sicherzustellen", sagte Raed Saleh. "Es wird kein Wasser und keinen Strom mehr geben, keinen Treibstoff, Krankenhäuser werden nicht mehr arbeiten können. Wenn es so weitergeht, rechne ich mit einem Völkermord." Er befürchtet "Massaker" an der Zivilbevölkerung.
Laut Saleh war Aleppo seit dem Ende der brüchigen Waffenruhe am 9. September Ziel von rund 1700 Luftangriffen der syrischen und russischen Luftwaffe. Darunter seien 19 Angriffe mit bunkerbrechenden Bomben gewesen, die ganze Straßenzüge wie nach einem Erdbeben zurücklassen. Fast 200 Streubomben und Brandbomben seien zum Einsatz gekommen.
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