Wippende Brüste sind auch keine Lösung

  03 Oktober 2016    Gelesen: 3353
Wippende Brüste sind auch keine Lösung
Mann leidet an Reizüberflutung und frau trällert Liedchen und lässt die Brüste "herauf- und herabwippen". Die Insulaner wirken bettlägerig. Frage: Wann kommt endlich dieser Herr Schill, um Jesse das Testosteron aus dem Körper zu jagen?
Tag Zwei im Nackedei-Paradies und es passiert - nicht viel. Abgesehen natürlich von Belami Jesse, der unter schlimmer "Reizüberflutung" leidet. Der Mann, der drolligerweise seinen eigenen Nachnamen auf seiner Facebook-Fanpage falsch geschrieben hat, ist von "Leos Arsch" dermaßen angetan, dass er es unbedingt jedem mitteilen muss. "Wenn ich die kennenlerne, lasse ich die Sau raus."

"Kommne"-Kölli ist die "respektlose" Art des sprechenden Treibhausstückchens inzwischen leid. "Ich kann mir den Bullshit nicht mehr anhören. Er hat wenig Wertschätzung den Frauen gegenüber." Aber Jesse in seinem Cäsarenwahn juckt derlei Kritik kaum: "Schau mich an", sagt er majestätisch zu seinem Kompagnon Kush, "ist ja klar, dass der Lappen eifersüchtig auf mich ist."

Folgendes muss man sich mal vorstellen: Da haben ein paar Nackte die Möglichkeit auf RTL-Kosten königlich zu urlauben, und was machen sie die meiste Zeit? Rumliegen, schnarchen, sich permanent durch die angeklebten Loden fahren und sich gegenseitig auf ihre enthaarten Geschlechtsteile starren.

Brechende Dämme und süße Filzläuse

Für Abwechslung vom öden Strand-Ennui sorgt ein Spielchen, bei dem Sarah und Marlena zuvor im Sand versteckte Muscheln ausgraben, während die Männer wie die Orgelpfeifen danebenstehen und Sätze sagen wie: "Ja, schön machst du das, Sarah!" "Perfekt, wie du nach der Muschel suchst!" Sarah wuppt den Muschel-Parcours mit vollem Körpereinsatz und darf zur Belohnung auf die "Insel der Liebe". Ihr Begleiter: Kein Geringerer als Daniel, obwohl es kurz zuvor noch Stress mit ihm gegeben hatte, weil das Erotik-Sternchen die abendbrotlichen Essensreste den Haien zum Fraß vorwerfen wollte - wo sie für die heimische Haustierfütterung doch viel besser den Jesse hätte vorschlagen können.

Der geile Bock und seine bamigorengsche Nudel sind ob der sarahschen Entscheidung mächtig angefressen. Wie kann die "tolle Sarah" nur diesen "falschen Daniel" mitnehmen? Dabei hat Jesse sie doch noch so gelobt, wie schön ihre Brüste aussehen, wenn sie rennt: "Dieses sanfte tägliche Herauf und Herab, das war wirklich toll zuzuschauen."

Toll zuzuschauen ist es auch, wie des Gockels Kabanossi beim Anblick der nackten Leo anschwillt, die am Lagerfeuer ein Liedchen trällert. Das Problem ist nur, dass Leo gegenüber dem verhaltensauffälligen Kingpint eher therapeutisch eingestellt zu sein scheint. Zu allem Übel wird Jesse von der Sängerin dann auch noch zum Muschelsucher degradiert, während sie mit Kush Yoga macht. Nein, das hat ein Stripper von Welt nicht verdient. Erst recht nicht, nachdem er sich angeboten hat, in ihrem neuem Musikvideo mitzuwirken, "schön mit nacktem Oberkörper." Leos Gesang dringt tief ein - bis auf die geschundene Seele des Saarländers. Eine kleine Melodie und alle Dämme brechen.

Endlich, jetzt im Fernsehen, fällt Jesse wieder ein, wie schlimm das war, irgendwann zwischen 1899 und 1999, als seine Oma starb, dicht gefolgt vom Opa und allen, die ihm lieb waren. Irgendwann starben bestimmt auch der Hamster und die süßen Filzläuse, die er sich so liebevoll herangezüchtet hat, damals, als die Herren der Schöpfung noch Schamhaare mit Stolz trugen. Nackte Männer, die nur "Titten" und "Ärsche" im Kopf haben, flennen vor queensberryischer Rührung. Danke, für diesen "one Moment in time", Jesse.

Marlena hat ausgelümmelt

Fast vergessen: Marlena, die Muschelsuche-Vergeigerin muss die Insel verlassen. Was ist geschehen? Hat sie zu viel rumgelegen? Sind ihre selbst eingedrückten Brustwarzen nicht lange genug eingedrückt geblieben? Diese Unwissenheit wird den Zuschauer ein ganzes Leben lang quälen und irgendwann bestimmt innerlich zerreißen. Marlena, es war schön mit dir! Du sahst so glückselig aus, da auf deiner Lümmel-Matratze!

Was das Lümmeln betrifft: Nichts anderes, abgesehen von "tiefgehenden Gesprächen" haben Sarah und Daniel auf der Insel der Liebe vor. Die nietzscheanischen Insel- und Lebensbetrachtungen der beiden klingen ungefähr so. "Da, schau, was ich an den Füßen habe ... Mhm … ein Glas Champagner wäre jetzt schön … haaach … mmmh … voll toll."

Voll toll sind auch die Ansichten des werten Herrn Kush. Sagt der doch allen Ernstes, als er die Bambushütte feucht durchwischen soll, das sei "Frauenarbeit". Möge er für diese Grütze hundert karge Winter als Nacktfensterputzer fristen!

Folgende Fragen sind dringend zu klären: Könnte der insulanische Muschel-Tuter gegebenenfalls eine kleine Sprechrolle übernehmen? Wird der angekündigte Peer Kusmagk das Zepter der Liebe an sich reißen und wann kommt endlich Ronald Schill, um die überdosierten Medikamente des momentanen Platzhirsches neu einzustellen?

Quelle: n-tv.de

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