Sachsens Justizminister lehnt Rücktritt ab

  14 Oktober 2016    Gelesen: 666
Sachsens Justizminister lehnt Rücktritt ab
Wieder steht die sächsische Justiz in der Kritik. Im Fall des Terrorverdächtigen Jaber Albakr ist einiges schief gelaufen. Dennoch will Justizminister Sebastian Gemkow sein Amt nicht abgeben.
Schon vor der Festnahme des terrorverdächtigen Jaber Albakr unterliefen den Ermittlern in Sachsen handfeste Fehler. Der Suizid des Syrers in der Justizvollzugsanstalt Leipzig ist ein weiterer schwerer Rückschlag für die Beamten. Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) will trotz starker Kritik im Amt bleiben.

"In meinen Augen wäre das eine Flucht vor dem was jetzt hier aufzuklären ist." Mit diesen Worten lehnt Gemkow im Interview mit dem ZDF heute-journal seinen Rücktritt vom Amt als sächsischer Justizminister ab.

Die Justizangestellten, die Anstaltsleitung und die zuständige Psychologin hätten nach besten Wissen und Gewissen gehandelt, so Gemkow gegenüber dem ZDF heute-journal. Außerdem sei man in Sachsen in den letzten Jahren nicht mit einem solchen Tätertypus konfrontiert gewesen.

Anfang der Woche wurde der Terrorverdächtige in Leipzig festgenommen, nachdem er von drei Landsmännern erkannt, überwältigt und der Polizei übergeben worden war. Am Mittwoch wurde Albakr tot in seiner Zelle gefunden. Spitzenpolitiker in Berlin äußerten anschließend heftige Kritik an der sächsischen Justiz und sprachen voninstitutionellem Versagen.

Quelle : spiegel.de

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