Vermisste und Verletzte nach Explosion bei BASF

Die gewaltige Explosion auf einem Gelände des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen ist bei Arbeiten an einer Rohrleitungstrasse ausgelöst worden. Acht Vermisste, mehrere Schwer- und Leichtverletzte gibt es nach Informationen der RHEINPFALZ. Das Unternehmen und die Stadt hatten vorher von mehreren Verletzten und Vermissten gesprochen. Laut einem Tweet der Stadt Ludwigshafen klagen mehrere Anwohner in den Stadtteilen Edigheim und Pfingstweide über Atemwegsreizungen. Erkundungswagen der Feuerwehr seien unterwegs.
Mit der betroffenen Rohrleitungstrasse würden Vorprodukte von Schiffen zu den eigentlichen Produktionsstätten transportiert, sagte eine BASF-Sprecherin. Aus Sicherheitsgründen wurden nach Angaben von BASF die sogenannten Steamcracker sowie weitere Anlagen am Standort heruntergefahren. Dabei hätten sich Fackeln gebildet, weil Stoffe in Leitungen verbrannt werden müssten. Die Steamcracker sind dem Unternehmen zufolge das Herzstück des Werks, an dem eine ganze Reihe an chemischen Grundbausteinen für die Produktion entstehen.
Die Anwohner wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben
Der Zwischenfall ereignete sich nach Angaben des Unternehmens am Montagvormittag gegen 11.30 Uhr im Landeshafen Nord. Es waren Einsatzkräfte aus der gesamten Region im Einsatz, darunter auch ein Feuerlöschboot aus Mannheim.
Die Anwohner wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben, Türen und Fenster geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Im Norden von Ludwigshafen seien die Warnsirenen geschaltet worden, sagte eine Sprecherin der Stadt. Bei der Berufsfeuerwehr sei ein Krisenstab eingerichtet worden.
Auf der Internetseite der benachbarten Stadt Mannheim hieß es, es sei nicht auszuschließen, dass eine Rauchwolke über das Stadtgebiet zieht. Auch dort sollten die Menschen vorsichtshalber Fenster und Türen geschlossen halten. Weitere Hintergründe waren zunächst unklar. Die Feuerwehr gab eine Gefahrenwarnung heraus.
Autofahrer sollten den Bereich großräumig umfahren. Über dem Norden der Stadt war eine große Raumwolke aufgestiegen. Es könne zu Geruchsbelästigungen und Sichtbehinderungen in den nördlichen Stadtteilen kommen, erklärte die Feuerwehr.
Im Landeshafen Nord werden nach Angaben der BASF brennbare Flüssigkeiten und unter Druck verflüssigte Gase umgeschlagen, die Menge liege jährlich bei 2,6 Millionen Tonnen. Der Hafen sei für die Rohstoffversorgung des Unternehmens von großer Bedeutung.