Selbstmord von Al-Bakr: Medien nennen mögliche Ursache

  20 Oktober 2016    Gelesen: 690
Selbstmord von Al-Bakr: Medien nennen mögliche Ursache
Das Land Sachsen hat dem Gefängnis in den letzten 32 Stunden vor dem Suizid des Terrorverdächtigen Jaber al-Bakr keine Dolmetscher zur Verfügung stellen können, wie die „Zeit Online“ unter Verweis auf eigene Ermittlung am Mittwoch berichtet. Der Grund dafür liegt in schlechter Bezahlung.
Der Suizid von Jaber al-Bakr hätte wahrscheinlich verhindert werden können, wenn das Gefängnis mehrere Dolmetscher gehabt und diese den Häftling ausreichend vernommen hätten. Laut „Zeit“-Angaben spart das Bundesland Sachsen an Übersetzer-Honoraren, weshalb es keine Spezialisten im Gefängnis gebe. In diesem Zusammenhang standen dem Gefängnis in den letzten 32 Stunden vor al-Bakrs Selbstmord keine Dolmetscher zur Verfügung.

Sachsen zahlt dem Blatt zufolge 50 Euro pro Dolmetscher-Stunde, während das Justizvergütungs- und —entschädigungsgesetz mindestens 70 Euro für solche Aufträge vorsieht. Im Ergebnis hätten mehrere freiberufliche Dolmetscher aufgrund schlechter Bezahlung den Antrag zum Übersetzen des Syrers abgelehnt. Vor seinem Selbstmord soll es nur ein Gespräch mit Dolmetschern gegeben haben.

Der 22-jährige syrische Flüchtling Jaber al-Bakr, der unter dem Verdacht der Planung eines Sprengstoffanschlags in Leipzig festgenommen worden war, hatte sich vor einer Woche in seiner Gefängniszelle das Leben genommen. Der Suizid des Terrorverdächtigen, der in Verbindung zu der Terrormiliz Daesh (auch „Islamischer Staat“, IS) gestanden haben soll, führte zu heftiger Kritik an der sächsischen Justiz. Von Gewerkschaftsseite ist die Forderung nach einem zentralen deutschen Gefängnis für Terroristen laut geworden.

Quelle : sputnik.de

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