Geholfen habe ihr das Medikament "nicht sonderlich", erzählt die Frau. "Was ich dann aber bekommen habe, ist ein Kind, welches hyperaktiv ist." Lange habe sie gegrübelt, wie ihr das passieren konnte. Nur durch Zufall erfuhr sie schließlich, dass dies eine Nebenwirkung des Schmerzmittels sein könne. "Blindes Vertrauen", so ihr bitteres Fazit, "kann verheerende Folgen haben."
Was klingt wie eine der üblichen Verschwörungstheorien im Netz, hat einen wissenschaftlichen Hintergrund. Vor drei Jahren tauchten tatsächlich erste Hinweise auf, dass Kinder, die im Mutterleib dem Wirkstoff ausgesetzt waren, später verhaltensauffällig werden können. Unter anderem neigen die Betroffenen zu Wutausbrüchen, oder es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren.
Eine Studie von Forschern der University of Bristol mit insgesamt 14.500 Müttern und ihren Kindern, die soeben in der medizinischen Fachzeitschrift "Jama Pediatrics" erschienen ist, hat diesen Verdacht nun bestätigt: Bei sieben Jahre alten Kindern, deren Mütter zwischen der 19. und der 32. Schwangerschaftswoche Paracetamol eingenommen hatten, stieg das Risiko für Verhaltensprobleme um 46 Prozent.
Quelle : spiegel.de
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