Staatliche Hanf-Agentur soll Anbau in Deutschland organisieren

  01 November 2015    Gelesen: 804
Staatliche Hanf-Agentur soll Anbau in Deutschland organisieren
Die Bundesregierung will den Anbau und den Verkauf von Cannabis in Deutschland zur Behandlung schwerkranker Schmerzpatienten selbst organisieren. Ein Gesetzentwurf des Gesundheitsministeriums sieht die Einrichtung einer staatlichen Cannabisagentur vor, die die Beschaffung der Droge zur Schmerzbehandlung regelt
Eine staatliche Cannabisagentur soll einem Zeitungsbericht zufolge künftig den Anbau und Handel von Cannabis zur Schmerztherapie in Deutschland regeln. Das gehe aus einem Gesetzesentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervor, der zur Prüfung im Kanzleramt liege, berichtet die "Welt am Sonntag".

"Die Cannabisagentur schreibt den voraussichtlichen Bedarf an Medizinalhanf nach den Vorgaben des Vergaberechts aus, vergibt in wettbewerblichen Verfahren Aufträge über die Belieferung mit Medizinalhanf an Anbauer und schließt mit diesen zivilrechtliche Liefer- beziehungsweise Dienstleistungsverträge", heißt es dem Bericht zufolge in dem Entwurf.

"Die Cannabisagentur verkauft den Medizinalhanf anschließend insbesondere an Hersteller von Cannabisarzneimitteln, Großhändler und Apotheken."
Auch der Preis, den Krankenkassen für jedes an Patienten abgegebene Präparat zahlen müssen, soll demnach von der Agentur festgelegt werden. Das Parlament solle in den kommenden Monaten eine entsprechende Änderung des Betäubungsmittelgesetzes beschließen.

Cannabis an chronische kranke Schmerzpatienten
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), hatte sich zu Jahresbeginn dafür ausgesprochen, Cannabis auf Rezept an chronisch kranke Schmerzpatienten abzugeben.

Bauen diese in der eigenen Wohnung Hanfpflanzen an, geraten sie derzeit aufgrund der geltenden Gesetzeslage rasch ins Visier von Ermittlern. Besitz, Anbau und Handel sind verboten.

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