Das Gotteshaus, das eine Replik des im 19. Jahrhundert errichteten und während der Sowjetzeit vor etwa 50 Jahren zerstörten Originals darstellt, wurde von der an das Diyanet, das Präsidium für religiöse Angelegenheiten, gebundene Diyanet-Stiftung wiederaufgebaut.
Lukaschenko und Erdogan eröffneten die Moschee mit einer Zeremonie, die ursprünglich für Juli geplant war, jedoch wegen des vereitelten Putschversuchs in der Türkei verschoben werden musste. Diyanet-Präsident Mehmet Görmez hielt die Predigt zum Freitagsgebet in der Moschee.
Erdogan lobte Weißrussland als ein Ort der friedlichen Koexistenz von Menschen verschiedener Ethnien und Glaubensrichtungen und erklärte die Moschee zu einem Symbol der türkisch-weißrussischen Freundschaft.
„Dies ist ein Beispiel dafür, wie man Verschiedenartigkeit als Reichtum anstatt Bedrohung und Gefahr ansehen kann“, so der türkische Präsident. „In Weißrussland teilen Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und Kulturen dieselbe Zukunftsvision und arbeiten hart für die Stabilität und das Wachstum des Landes, und es steht ihnen dafür ein wohlverdienter Platz in der internationalen Gemeinschaft zu. Ich denke, dass diese Besonderheit Weißrusslands in diesen Zeiten sehr wertvoll und, leider, sehr selten ist“, unterstrich Erdogan und fügte hinzu, dass es in den europäischen Ländern eine weitverbreitete Plage der Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit gebe.
„Ich gratuliere Herrn Lukaschenko für die Hand, die er den Muslimen in seinem Land reicht“, so Erdogan.
Die Zerstörung der im Jahr 1890 von der muslimischen, mehrheitlich tatarischstämmigen Gemeinde in Weißrussland gebaute Moschee war vor 54 Jahren von sowjetischen Behörden veranlasst worden, die an deren Stelle den Bau eines Hotels planten. Der Wiederaufbau der historischen Gebetsstätte wurde im Jahr 2014 in Angriff genommen und vor Kurzem im Einklang mit dem Design und den Merkmalen des tatarischen Originals fertiggestellt.
Die Moschee bietet für bis zu 2.500 Gläubige Platz für das Gebet. Die Gebetsnische, die Kanzel und der Teppichboden im Gebetsbereich weisen osmanische Züge auf. Im Eingangsbereich befinden sich ein Konferenz- und ein Computerraum sowie eine Ausstellungshalle.
In Weißrussland leben mehrere Tausend Muslime. Der Islam blickt in dem osteuropäischen Land auf eine lange Geschichte zurück, der mit den Tataren im frühen 14. Jahrhundert Einzug hielt und seinen eigenen Platz in der Geschichte des Landes und der Region einnehmen konnte.
Diyanet und TIKA, das Türkischen Präsidium für Internationale Kooperation und Koordination, arbeiten seit Jahren bei der Restaurierung von Moscheen und anderen historischen Monumenten auf der ganzen Welt zusammen.
Quelle:nachrichtenxpress
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