Studie: 96 Prozent der Morde in Honduras straffrei

  02 November 2015    Gelesen: 653
Studie: 96 Prozent der Morde in Honduras straffrei
Hohe Gewaltbereitschaft und eine geringe Hemmschwelle beim Schusswaffengebrauch
In Honduras können 96 Prozent aller Verbrecher damit rechnen, nicht verhaftet und vor Gericht angeklagt zu werden. Das ist das Ergebnis verschiedener Auswertungen und Studien, die bei einem Kriminal-Kongresses der Universität Cristiana Evangélica Nuevo Milenio (Ucenm) in San Pedro Sula vorgestellt wurden. Veranstalter Ramón Barrios betonte nach Angaben der Zeitung `La Prensa`, dass damit im Schnitt nur vier von 100 Mördern der Prozess gemacht werde.
Präsident Juan Orlando Hernández betonte in einem Interview mit der Deutschen Welle, eine neue "Plattform gegen die Straflosigkeit" solle helfen, das Problem in den Griff zu bekommen. "Wir brauchen auch einen frontalen Kampf gegen die Drogenkartelle". Hernández stellte zugleich die Zahlen zur Straflosigkeit infrage.

Nach einem Treffen mit ihm hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag betont, dass man besprochen habe, "wie ein Rechtsstaat aufgebaut werden kann". Der Vorschlag der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), eine Unterstützungsmission gegen Korruption und Straflosigkeit in Honduras einzusetzen, werde sehr unterstützt.

Laut Auswärtigem Amt gibt es in dem zentralamerikanischen Land eine hohe Gewaltbereitschaft, gerade unter Drogeneinfluss und eine geringe Hemmschwelle beim Schusswaffengebrauch. "Diese Faktoren haben das Risiko bei Reisen nach und in Honduras in den letzten Jahren erhöht."

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