Saudi-Arabien droht Trump: USA sollen weiter Erdöl am Golf einkaufen

  17 November 2016    Gelesen: 1348
Saudi-Arabien droht Trump: USA sollen weiter Erdöl am Golf einkaufen
Riad hat dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump mit Konsequenzen gedroht, sollte er sich an sein Wahlversprechen halten und saudische Ölimporte in die Vereinigten Staaten künftig blockieren.
Während des Wahlkampfs versprach der Republikaner Trump seinen Wählern, den US-Energiesektor von „Feinden und Ölkartellen“ unabhängig zu machen. Er wolle eine „vollständige amerikanische Energieunabhängigkeit“ erreichen. Gleichzeitig war dies als Drohung an die Adresse Saudi-Arabiens und die von Riad geführte Organisation erdölexportierender Länder, OPEC, gerichtet.

Inzwischen warnte der Golfstaat Saudi-Arabien, dass Trump vorsichtig sein sollte, bevor er solch drastische Entscheidungen trifft.

„Tief in seinem Herzen sieht der gewählte Präsident Trump die Vorteile. Ich denke, dass die Ölindustrie ihn auch darauf hinweisen wird, dass ein Sperrhandel in keiner Branche gesund ist“, sagte der saudische Energieminister und Aramco-Vorsitzende, Chalid el-Falih, im Gespräch mit den „Financial Times“.

Saudi-Arabien führt de facto als größter nahöstlicher Energielieferant der USA die OPEC an. Obwohl die Vereinigten Staaten den Großteil ihres verbrauchten Erdöls in den USA selbst fördern oder aus Kanada importieren, hält Riad einen festen Anteil von 11 Prozent am US-Ölmarkt. Der Anteil der gesamten OPEC an US-Ölimporten beträgt 31 Prozent.

2015 importierten die USA in etwa 9,4 Millionen Barrel Erdöl pro Tag aus rund 88 Ländern, geht aus Erhebungen der staatlichen Energieinformationsbehörde (EIA) hervor. Die Vereinigten Staaten verbrauchen täglich rund 19,4 Millionen Barrel Erdöl.

„Die USA sind eine Art Bannerträger für den Kapitalismus und den Freihandel“, äußerte el-Falih. „Die USA stellen nach wie vor einen sehr wichtigen Teil der globalen Industrie, die miteinander verwoben ist und sich mit dem Rohstoff Rohöl intensiv befasst. Der Freihandel ist sehr gesund für den Erdöl-Sektor.“

Laut el-Falih erwarten die Saudis Trumps Präsidentschaft mit großer Spannung. Der Republikaner versprach bei seiner Präsidentschaftskampagne tiefgreifende Veränderungen.

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