Autoexperte zu VW-Stellenabbau: Land Niedersachsen und IG Metall sind schuld

  19 November 2016    Gelesen: 531
Autoexperte zu VW-Stellenabbau: Land Niedersachsen und IG Metall sind schuld
Volkswagen will bis 2025 weltweit 30.000 Stellen abbauen. Allein in Deutschland sollen 23.000 Arbeitsplätze wegfallen. Sputnik hat darüber mit dem Automobilexperten Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer gesprochen.
„Bis gestern hat es niemand für möglich gehalten, dass VW Jobs abbaut“, gibt Ferdinand Dudenhöffer zu. Der drastische Jobabbau zeige, dass die Kernmarke „Volkswagen“ viel zu schwach sei. „Es zeigt aber vor allem, dass die IG Metall und das Land Niedersachsen (besitzt Anteile an Volkswagen von 20 Prozent) zu lange blockiert haben, dass VW auf eine effizientere Struktur kommt und kosten- und wettbewerbsfähiger agieren kann“, begründet der Automobilexperte den Wegfall der Arbeitsplätze. Möglichst viele Jobs zu sichern sei ein Ehrenwertes Ziel. Das könne aber auch Nachteile für das Unternehmen mit sich ziehen und das sei bei VW der Fall.

Dudenhöffer greift zu einem ganz praktischen Beispiel: Der japanische Automobilkonzern Toyota baue mit 300.000 Beschäftigten genauso viele Autos wie Volkswagen mit seinen 600.000 Mitarbeitern. „Das zeigt, dass dort wenig Kosteneffizienz ist“, sagt er. Diese werde aber derzeit überarbeitet. Für die Zukunft brauche der Volkswagenkonzern eine neue Ausrichtung: Im Aufsichtsrat müssen die Mehrheitsverhältnisse so sein, dass nicht Landesinfrastruktur und Betriebsratspolitik gemacht werde, die dem Unternehmen und den Mitarbeitern langfristig nicht guttue.

Der Anschluss an die internationalen Wettbewerber sei noch zu schaffen, betont der Automobilexperte: „Das heute war ein wichtiger Schritt zu diesem Anschluss.“ Zudem sei Konzernchef Müller mit seinem mutigen Schritt hin zur Elektromobilität auf dem richtigen Weg. Ein letztes großes Risiko sei aber „Diesel-Gate“: „Was der in der Summe kosten wird, wissen wir immer noch nicht“ — darin sieht Dudenhöffer eine ungewisse Zukunft des Wolfsburger Autokonzerns.

Quelle : sputnik.de

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