İzzet Polatoğlu, einer der 142 Wähler in Ediz, das nur acht Kilometer vom Sivereker Zentrum und nur 800 Meter von der Hauptstraße von Siverek nach Sanliurfa entfernt liegt, sagte, dass, obwohl sie sich im Laufe der Jahre an verschiedene Behörden gewandt hätten, sei ihre Straße bislang noch nicht fertig.
„Da haben wir für unsere Gegend keinerlei Service erkennen konnten, werden wir auch nicht wie die Bewohner der Nachbarschaft zu den Wahlurnen gehen“, zitiert die türkische Zeitung Hürriyet Polatoğlu.
Ähnlich sehen das 1400 1.400 Wähler in der westlichen Provinz Kütahya. Die Bürger des Dorfes Kuşu boykottieren die Wahlen offenbar nicht zum ersten Mal, wie das Blatt berichetet. Sie seien erbost darüber, dass man ihnen den Status einer Stadt aberkannt habe. Hintergrund sei das Gesetz über die kommunalen Verwaltungen, das im Jahr 2011 erneuert wurde. Das Downgrade habe dazu geführt, dass die Bevölkerung auf unter 2.000 sackte. Aus Protest gegen diese Entscheidung, gingen die Dorfbewohner bereits sei seit den Kommunalwahlen am 30. März 2014 nicht mehr zur Urne.
Im Rest der Türkei war von einem Demokratieverdruss allerdings wenig zu spüren. Insgesamt rund 54 Millionen Wähler waren am Sonntag zum Urnengang aufgerufen. Und diese legten beim nunmehr vierten Urnengang binnen 18 Monaten eine Wahlbeteiligung von bis zu 90 Prozent hin, so die Tagesschau.
Ein Umstand, den die EU durchaus würdigte. Sie hatte mit knappen Worten auf das Wahlergebnis in der Türkei reagiert. Man werde mit der künftigen türkischen Regierung in allen Bereichen zum Wohle der Bürger zusammenarbeiten, kündigten die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn am Montag in einer gemeinsamen Erklärung an. Die Wahl habe den Willen der türkischen Bevölkerung zu demokratischen Prozessen verdeutlicht
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