Aufgrund einer fehlerhaften Agenturmeldung hieß es zunächst, 2124 Flüge würden gestrichen. Tatsächlich ist dies jedoch die Zahl der Flüge, die stattfinden wird. Darin sind allerdings auch Flüge von Konzerngesellschaften enthalten, die nicht bestreikt werden, wie zum Brussels, Swiss oder AUA.
Insgesamt kommt die Marke Lufthansa auf rund 1800 Flüge pro Tag. Von diesen wird am Mittwoch fast jeder zweite gestrichen.
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat die 5400 Lufthansa-Piloten dazu aufgerufen, über den gesamten Tag die Maschinen der Lang- und Kurzstrecke am Boden zu lassen. Passagiere sollten auf der Website der Airline ihren Flugstatus prüfen. Dort ist ein Sonderflugplan für den Streikzeitraum aktiviert worden.
Kunden können sich auch unter der kostenlosen Nummer 0800-8506070 über den Status ihres gebuchten Flugs informieren. Betroffene würden so weit wie möglich auf andere Airlines oder andere Verkehrsmittel umgebucht, erklärte Lufthansa. Das Unternehmen setze "alles daran", die Auswirkungen des Streiks für die Fluggäste "so gering wie möglich zu halten". In einer Mitteilung heißt es: "Lufthansa entschuldigt sich bei allen ihren Kunden, die von diesem Streik betroffen sind."
Starke Nerven mussten bereits am Dienstag 4100 Kunden der Konzerntocher Eurowings beweisen. 62 von 442 geplanten Verbindungen wurden gestrichen, weil die Flugbegleiter ihre Arbeit zwischen 5 und 20 Uhr niederlegten. Informationen über Ihre Rechte im Streikfall finden Sie hier.
Warum die Piloten streiken wollen
Hintergrund des Streiks ist ein seit Jahren schwelender Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und der Pilotengewerkschaft. Es handelt sich um den 14. Streik in der laufenden Tarifauseinandersetzung. Cockpit fordert rückwirkend ab 2012 eine Lohnerhöhung von 3,7 Prozent im Jahr.
Diese Forderung liege unter den meisten Lohnforderungen anderer Gewerkschaften im vergleichbaren Zeitraum. "Die Lufthansa weist seit Jahren sehr gute Zahlen aus", sagte VC-Vorstandsmitglied Jörg Handwerg. "Nach dem Rekordergebnis im vergangenen Geschäftsjahr steuert der Konzern in 2016 erneut auf ein hervorragendes Ergebnis zu." Dass der Konzernvorstand und der Aufsichtsrat dies genauso sehen, lasse sich an der Grundgehaltserhöhung des Vorstandes von bis zu 30 Prozent und der noch stärkeren Erhöhung der Aufsichtsratsbezüge in den vergangenen Jahren ablesen, sagt Handwerg.
Eine Schlichtung zu den offenen Gehaltsverhandlungen lehnt die Pilotengewerkschaft ab. Lufthansa kritisierte die Vereinigung Cockpit dafür. Obwohl das Unternehmen mehrfache eine Schlichtung angeboten habe, werde nun zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft werde "ihrer Verantwortung als Tarifpartner nicht gerecht".
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