Index: Bhutans Bevölkerung glücklicher - aber einsamer

  04 November 2015    Gelesen: 589
Index: Bhutans Bevölkerung glücklicher - aber einsamer
Im abgeschiedenen Himalaya-Königreich Bhutan wird die Bevölkerung laut offizieller Statistik insgesamt glücklicher, gleichzeitig nimmt jedoch die soziale Isolierung zu. In Bereichen wie Wohn-Standards und Gesundheitsversorgung habe sich die Lage in den vergangenen fünf Jahren verbessert, sagte Ministerpräsident Tshering Tobgay am Dienstag bei der Vorstellung des zweiten Berichts zum so genannten Bruttonationalglück.
Bhutan ist das einzige Land der Welt, das statt des Bruttoinlandsprodukts das "Glück" der Bevölkerung misst. Entscheidend sind dabei neun Faktoren von Gesundheit, Bildung, Lebensstandards bis zu psychologischen Faktoren. Gemäß dem neuesten Report hat sich der Index für das Bruttonationalglück von 0,743 vor fünf Jahren auf 0,756 verbessert.

Gleichzeitig zeigte die Befragung von mehr als 7000 Einwohnern, dass viele angesichts der Modernisierung des Landes ein Zerbrechen der Dorfgemeinschaften und eine Schwächung der Traditionen beklagen. Laut Tobgay berichteten viele der Befragten, sie hätten mehr negative Emotionen wie Wut, Frustration und Neid. Die "emotionalen, psychologischen und spirituellen Kompetenzen, die die Grundlage von Glück sind" sollten gestärkt werden, sagte der Regierungschef.

Das abgelegene Himalaya-Königreich hatte bis in die 60er Jahre weder eine eigene Währung noch feste Straßen. Ausländische Touristen wurden erst 1974 erstmals ins Land gelassen. Fernsehen gibt es seit 1999. Die erste demokratische Wahl in dem 750.000 Einwohner zählenden Land wurde vor sieben Jahren abgehalten.

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