Yildirim: Verständnis zwischen Moskau und Ankara zu Syrien „besser denn je“

  08 Dezember 2016    Gelesen: 904
Yildirim: Verständnis zwischen Moskau und Ankara zu Syrien „besser denn je“
Moskau und Ankara verstehen sich bezüglich der Regelung der Syrien-Krise besser als je zuvor, wie der türkische Premier Binali Yıldırım am Mittwoch in einem Interview mit der Agentur RIA Novosti sagte. Die Herangehensweisen beider Länder an diese Frage stimmten überein.
„Zweifellos verstehen wir einander auf der jetzigen Etappe besser als je zuvor. In Bezug auf die Konfliktlösung in Syrien haben wir dieselbe Herangehensweise“, so Yıldırım.

Ankara als Vermittler zwischen syrischer Opposition und Moskau „In diese Richtung wird selbstverständlich gearbeitet. Hier muss man sich auf eine Beschlussfassung und einen Ausweg aus der Krise konzentrieren. Die Türkei hat einen sehr großen Beitrag geleistet und will ihn auch weiterhin fortsetzen, um dem Blutvergießen in Syrien ein Ende zu setzen“, betonte der Premier.

Die Position der syrischen Führung selbst hinsichtlich einer Beendigung von Gewalt und Blutvergießen in Syrien sei allerdings nicht „besonders aufrichtig“, so Yildirim. „Hier wäre es sehr nützlich, wenn Russlands Haltung gegenüber dem Regime einflussreicher und effektiver wird. Wir werden uns aber gemeinsam weiter darum bemühen. Man muss die Feuereinstellung gewährleisten und in Not geratenen Menschen helfen“, fügte der Premier hinzu. Zuvor hatte die Zeitung „The Financial Times“ unter Verweis auf Quellen aus der syrischen „Opposition“ berichtet, dass diese unter Vermittlung Ankaras Verhandlungen mit Russland über die Waffenruhe in Aleppo führe. „Die USA sind nicht an den Verhandlungen der russischen und der türkischen Seite beteiligt und außerdem auch nicht über das in Ankara geführte Gespräch informiert“, zitierte die Zeitung ihre namentlich nicht genannte Quelle. Auch die Nationale Koalition der syrischen Oppositions- und Revolutionskräfte bestätigte die Treffen von Vertretern Russlands und der syrischen Opposition in Ankara.

Ankaras Rolle in der Frage des Kämpfer-Abzugs aus Ost-Aleppo Die Türkei arbeitet laut Yıldırım intensiv am Problem des Abzuges von Kämpfern aus Ost-Aleppo.

„Ankara befasst sich gegenwärtig mit dieser Frage. Von Anfang an zielen unsere Anstrengungen darauf ab, Terrorgruppierungen aus Aleppo abzuziehen“, sagte er. „Wir alle müssen gemeinsam diejenigen Elemente vernichten, die es dort gibt – die Terrormiliz Daesh, die Al-Nusra-Front und die Partei der demokratischen Union (PYD)“.

Man müsse klar diejenigen abgrenzen, die um die Befreiung ihres Landes kämpften, von denen, die als Terrororganisationen eingestuft würden. „Unser Ziel ist es, gegen die Terrorgruppierungen zu kämpfen, deswegen tun wir alles Mögliche in dieser Richtung“, erklärte der türkische Regierungschef.

In letzter Zeit hat sich die Lage in Aleppo äußerst zugespitzt, in der Stadt und ihrer Umgebung werden schwere Gefechte geführt. Terrorgruppierungen, wie Nachfolger und Verbündete der Al-Nusra Front, halten Tausende Zivilisten in den östlichen Bezirken der Stadt gefangen und unterbinden sämtliche Versuche, über die durch die Armee speziell eingerichtete humanitäre Korridore aus Aleppo zu fliehen.

Die syrischen Regierungstruppen rücken mit Unterstützung von Verbündeten-Einheiten der Volkswehr in die Bezirke vor und befreien tagtäglich neue Gebiete von Terroristen. Die Operation zur Befreiung von Ost-Aleppo von den bewaffneten Kämpfern begann am 21. November. Die Regierungstruppen und die Volkswehr nahmen bereits mehrere Schlüsselgebiete ein und befreiten Tausende Zivilisten.

Quelle : sputnik.de

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