Klage gegen Monsanto wegen PCB-Produktion

  09 Dezember 2016    Gelesen: 635
Klage gegen Monsanto wegen PCB-Produktion
Neuer Ärger für Monsanto: Der Saatguthersteller soll jahrelang bei der Produktion von PCB wissentlich Umweltverseuchung in Kauf genommen haben. Der Bundesstaat Washington fordert Schadensersatz.
Das Bayer-Übernahmeziel Monsanto ist wegen der früheren Herstellung der giftigen Chemikalie PCB in den Vereinigten Staaten verklagt worden. Der amerikanische Bundesstaat Washington verlangt Schadensersatz für Umweltverseuchung und die wirtschaftlichen Folgen. Das Unternehmen aus St. Louis habe jahrzehntelang PCB produziert und dabei sein Wissen über die Gefahren des toxischen Stoffes für Mensch und Umwelt verheimlicht, erklärte Generalstaatsanwalt Bob Ferguson am Donnerstag. Monsanto sei von 1935 an der einzige PCB-Hersteller in Amerika gewesen, ehe 1979 die krebserregende Substanz in den Vereinigten Staaten verboten wurde.

Der Saatgut- und Herbizid-Produzent bezeichnete die Klage als grundlos. Denn die Chemikalie sei damals zugelassen und nützlich gewesen und von Behörden und Unternehmen gerne eingesetzt worden. Mindestens acht Städte an der amerikanischen Westküste gehen mit ähnlichen Klagen gegen Monsanto vor.

PCB wurde früher häufig zu Isolierungen bei elektrischen Produkten und als Weichmacher bei Lacken, Dichtungsmassen und Kunststoffen eingesetzt. Monsanto ist auch der Entwickler des Unkrautvernichters Glyphosat, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein und auch wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte umstritten.

Bayer hatte sich im September nach monatelangem Ringen mit Monsanto auf ein Zusammengehen verständigt. Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern will das amerikanische Unternehmen für 66 Milliarden Dollar kaufen.


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