Moskau: US-Atomwaffen in Deutschland sind Überbleibsel aus Kaltem Krieg
„Alle diesbezüglichen Fragen werden im Kontext der Verpflichtungen der Deutschen im Nato-Rahmen geregelt“, erläuterte der ranghohe Diplomat. Da Berlin bei deren Lösung über keine volle Souveränität verfüge, sei dieses Thema Gegenstand der Verhandlungen Russlands mit der deutschen Seite. „Wir sind davon überzeugt, dass die US-Atomwaffen in Deutschland ein Überbleibsel des Kalten Krieges sind; sie dienen schon lange nicht mehr der Erfüllung praktischer Aufgaben und gehören auf den ‚Müllhaufen der Geschichte‘“, sagte er.
Bomben des Typs B61 stehen seit 1968 im Dienst der USA. 2015 wurde eine gelenkte Modifikation der Bombe B-61-12 getestet, die auf Nato-Stützpunkten stationiert werden soll. Um welche Serie der in Nevada getesteten Waffe es geht, wird nicht mitgeteilt. Allerdings ist es nicht schwer, die Ziele der Tests zu erkennen. Es wurde bereits offiziell berichtet, dass die USA mit der Modernisierung der B61 begonnen haben.
Die modifizierten B61-12 werden im Unterschied zu ihren Vorgängern nicht mit Fallschirmen, sondern mit dem Einsatz von Rudern am Heck mit Inertial-Lenksystem auf die Ziele abgeworfen, wodurch die Präzision erhöht wird. Die Stationierung solcher nuklearen Hochpräzisionswaffen in Europa ist ein großes Problem für die militärpolitische Führung Russlands.
Laut dem Leiter des Zentrums für politische Expertise, Alexej Muchin, hängt die Modernisierung der taktischen Atomwaffe in Europa, darunter die Aufnahme der Produktion von neuen Flugzeugbomben in den USA, mit der Stationierung neuer Militärstützpunkte und Waffen der Nato nahe der russischen Grenzen zusammen. Die USA versuchen damit die Kontrolle über die Nato mittels Eskalation des Mythos über äußere Bedrohungen aufrechtzuerhalten. Man verstehe, dass der Antiterrorkampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS, auch Daesh) für die Nato eine sehr schwere Aufgabe sei, weshalb man einfacher vorgehe – und sich wieder dem Mythos über die „russische Bedrohung“ zuwende.
Quelle:sputniknews