Viel dürfte sich an der Statistik im Rest des Jahres nicht mehr ändern. Klar scheint, dass 2016 in puncto Innovation als ein Jahr im guten Mittelfeld eingeht. Die Erhebung des VfA – des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller – gehen bis 1988 zurück, und in den meisten Jahren brachte die Branche hierzulande 20 bis 30 neue Medikamente hervor. In zwei Jahren waren es weniger als 20, in neun Jahren mehr als 30.
Die VfA-Statistik führt nur komplett neue Wirkstoffe auf, nicht hingegen bestehende Substanzen, die schon für andere Krankheitsformen zugelassen wurden. Über die 30 Neupräparate hinaus kam 2016 noch das neue Krebsmedikament Tagrisso auf den deutschen Markt. Es fließt aber nicht in die Jahresbilanz ein, weil der Hersteller Astra-Zeneca es nach kurzer Zeit wieder zurücknahm. Hintergrund ist, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) dem Medikament keinen Zusatznutzen bescheinigte und Astra-Zeneca nicht den gewünschten Erstattungspreis mit den Krankenkassen aushandeln konnte.
Unter den Neuerungen des Jahres 2016 stehen zahlenmäßig Krebsmedikamente an der Spitze, mit zehn neuen Präparaten, wovon eines ein Impfstoff ist. Es folgen Infektionskrankheiten (fünf Neuerungen), Blutungskrankheiten und neurologische Krankheiten (jeweils vier). Nur ein Präparat gegen Entzündungskrankheit kam heraus. Öffentlich viel diskutiert ist momentan der Bedarf an neuen Antibiotika, hier fallen in der Bilanz für 2016 zwei Präparate auf: Orbactiv von der amerikanischen The Medicines Company und Xydalba von Allergan. „Das zeigt, dass forschende Pharma-Unternehmen auf diesem Gebiet wieder stärker als in den 2000er-Jahren an Neuentwicklungen arbeiten“, urteilt VfA-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer.
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