Fünf Fakten zu neuem US-Außenminister Tillerson und seinem Verhältnis zu Russland

  15 Dezember 2016    Gelesen: 739
Fünf Fakten zu neuem US-Außenminister Tillerson und seinem Verhältnis zu Russland
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag den Chef des US-Ölkonzerns ExxonMobil, Rex Tillerson, für den Posten des Außenministers ausgewählt.
Hier sind fünf Fakten über Tillerson im Zusammenhang mit Russland.

Unternehmer

Der Ölkonzern ExxonMobil, dessen Hauptquartier in Texas liegt, ist das größte private Ölunternehmen der Welt und eine der größten Firmen nach dem Börsenwert.

In Russland beteiligt sich ExxonMobil am Sachalin-1-Projekt (jeweils 30 Prozent bei ExxonMobil und der japanischen Firma Sodeco, jeweils 20 Prozent bei Rosneft und der indischen ONGC), wobei die Öl- und Gasvorkommen Chayvo, Odoptu und Arkutun-Dagi im Schelf von Sachalin erschlossen werden.

Tillerson ist in der Firma seit 1975 tätig. Im Januar 1998 stieg er auf zum Vizepräsidenten der Firma Exxon Ventures (CIS) Inc. und Präsidenten von Exxon Neftegas Limited. Tillerson war für Exxon-Projekte in Russland und in der Kaspi-Region sowie für die Aktivitäten des Konsortiums Sachalin-1 im Schelf der Insel Sachalin zuständig. Er war häufig in Russland. Seit 14 Jahren leitet Tillerson ExxonMobil.

Bekanntschaft mit Putin

Tillerson traf sich mehrmals mit Präsident Wladimir Putin. 2003 nahm er am Treffen des russischen Staatschefs mit den Chefs der russischen und ausländischen Energieunternehmen und den Preisträgern von „Globale Energie“ in Sankt Petersburg teil.

Im September 2005 trafen sie sich in Washington, wo Putin zu einem Arbeitsbesuch weilte. Im Juni 2012 war Putin bei der Eröffnung eines Komplexes zur Verladung von Ölprodukten in Tuapse anwesend, wo Tillerson und der Rosneft-Chef Igor Setschin ein Abkommen über die gemeinsame Erschließung der schwer förderbaren Vorräte in Westsibirien unterzeichneten, wonach es ein Gespräch zwischen Tillerson und Putin gab. Der ExxonMobil-Chef nahm mehrmals am Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum teil, so auch in diesem Jahr.

Ordenträger

Rex Tillerson wurde mit dem russischen Freundschaftsorden ausgezeichnet. Putin überreichte ihn dem ExxonMobil-Chef persönlich bei einem Treffen mit den Chefs der Energieunternehmen im Juni 2013 während des Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums.

Der Freundschaftsorden wurde im März 1994 ins Leben gerufen. Der Orden wird für maßgebliche Beiträge zur Festigung der Freundschaft und Kooperation zwischen Nationen und Völkern, wichtigen Erfolgen bei der Entwicklung des Wirtschafts- und Wissenschaftspotentials Russlands, für eine besonders fruchtbare Tätigkeit zur Annäherung und gegenseitigen Bereicherung der Kulturen der Nationen und Völker, Festigung des Friedens und Freundschaftsbeziehungen zwischen Staaten verliehen.

Tillerson wurde mit dem Freundschaftsorden „für seinen bedeutenden Beitrag zur Festigung der Kooperation im Kraftstoff- und Energiesektor“ ausgezeichnet.

Einstellung zu Russland

Die Teilnahme Tillersons am diesjährigen Petersburger Wirtschaftsforum wurde von Journalisten als ein besonders bedeutendes Ereignis angesichts der harten Position Washingtons zur Aufrechterhaltung der antirussischen Sanktionen betrachtet.

Nach Einschätzung von US-Experten gehört ExxonMobil zu den US-Firmen, die am stärksten unter den Russland-Sanktionen leiden. Der Konzern musste neun Projekte im Rahmen des Abkommens über strategische Partnerschaft mit Rosneft einstellen. Tillerson sagte Journalisten, dass das Unternehmen mit Ungeduld auf die mögliche Rückkehr zu den Aktivitäten in Russland warte, berichtete Bloomberg. Der ExxonMobil-Chef traf sich beim Petersburger Wirtschaftsforum mit dem russischen Energieminister Alexander Nowak, wobei die Gas-Monetarisierung von Sachalin-1 besprochen wurde.

Das Geschäft hat vorrang

Die Beraterin Kellyanne Conway des designierten US-Präsidenten sagte, dass die Beziehungen zwischen Tillerson und Putin auf Geschäftsinteressen basieren.

Dies wird indirekt durch die Klage von ExxonMobil gegen Russland zur Rückzahlung eines Teils der Steuern beim Projekt Sachalin-1 bestätigt, die im Frühjahr beim Stockholmer Schiedsgericht eingereicht wurde. Die US-Firma will die Senkung der Gewinnsteuer von 35 auf 20 Prozent für Sachalin-1 erreichen und die in den vergangenen sieben Jahren gezahlten Vorauszahlungen zurückbekommen (es wurde eine Summe von 500 Millionen Dollar genannt). Die Anhörung zum Steuerstreit soll im Frühjahr 2017 beginnen, wobei die russische Seite die Angelegenheit außergerichtlich regeln will.

Quelle : sputnik.de

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