Kuba will Staatsschulden mit Rum begleichen

  16 Dezember 2016    Gelesen: 460
Kuba will Staatsschulden mit Rum begleichen
276 Millionen Dollar schuldet Kuba Tschechien noch aus Zeiten des Kalten Kriegs. Jetzt macht die Regierung in Havanna ein Angebot: Sie will zahlen, allerdings mit Rum. Die Tschechen sind nicht begeistert.
Es sind ganz alte Schulden, die Kuba mit Tschechien verbinden: In der Zeit des Kalten Kriegs waren Kuba und die damalige Tschechoslowakei Teil des kommunistischen Blocks, das Wettrüsten war teuer. Bis heute steht Kuba bei der Tschechischen Republik mit 276 Millionen Dollar in der Kreide. Wirklich flüssig ist die Regierung in Havanna auch jetzt noch nicht, jedenfalls nicht mit Geld. Deshalb hat sie dem tschechischen Finanzministerium zufolge bei Gesprächen angeboten, ihre Schulden in Rum zu bezahlen.

Ministeriumssprecher Michal Zurovec sagte allerdings, man würde es bevorzugen, wenn die Kubaner ihre Rechnungen weiterhin mit Geld zahlen würden, wenigstens teilweise. Tschechien gilt gemeinhin eher als Nation der Biertrinker mit berühmten Marken wie Pilsner Urquell, Budweiser oder Staropramen. Sollte die Regierung aber auf das Angebot eingehen, hätte das Land vermutlich genug Rum für mehr als hundert Jahre. Dem tschechischen Statistikamt zufolge hat das Land im vergangenen Jahr lediglich Rum im Wert von gut zwei Millionen Dollar importiert.

Bei den Verhandlungen über die Schuldenrückzahlung hatte Tschechien noch eine andere Möglichkeit ins Spiel gebracht: Kuba könne auch mit Medikamenten bezahlen. Der Haken: Kubanische Medikamente sind in der Europäischen Union nicht zugelassen - Rum dagegen schon, wenn auch nicht als Medizin.

Für die Regierung in Prag ist die Rumzahlung nicht das erste Angebot dieser Art. Auch Nordkorea hatte vor wenigen Jahren ein ähnliches Geschäft vorgeschlagen. Die Regierung des abgeschotteten kommunistischen Landes wollte ihre Kriegsschulden in Höhe von zehn Millionen Dollar mit Ginseng-Produkten abtragen.


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