Bereits in den frühen Morgenstunden hatten sich Rettungsdienst-Mitarbeiter, Bereitschaftspolizisten und weitere Helfer aus fast allen Teilen Bayerns auf den Weg nach Augsburg gemacht. Die Stadt rechnet mit etwa 4000 Einsatzkräften. Bis zur kompletten Räumung des Sperrgebietes, das einen Radius von eineinhalb Kilometern um die Bombe umfasst, werden die Straßenbahnen und Busse der Stadtwerke die Menschen kostenlos aus der Gefahrenzone bringen. Danach werden 900 Polizisten kontrollieren, dass wirklich niemand mehr in dem Gebiet ist. Anschließend beginnt die Entschärfung, die mehrere Stunden dauern kann.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Menschen erst am Abend wieder in ihre Wohnungen dürfen. Rund um die Bombe wird ein meterhoher Schutzwall für den Fall errichtet, dass die Mine explodiert. Die Stadt hat sechs Notunterkünfte eingerichtet. Dort ist aber nur Platz für einige Tausend Menschen. Die Erfahrung habe bei anderen Evakuierungen gezeigt, dass die meisten Bürger bei Freunden oder Verwandten unterkommen, sagten die Organisatoren der Verwaltung. Zudem haben viele Menschen aus dem Raum Augsburg im Internet ihre Wohnungen für Betroffene aus der Sperrzone angeboten.
Größte Evakuierungsaktion seit Kriegsende
Mit der Räumung eines Krankenhauses und mehr als einem Dutzend Seniorenheimen wurde bereits am Freitag begonnen. Da zudem viele Pflegebedürftige, die zu Hause leben, ebenfalls von den Rettungsdiensten aus der Sperrzone gebracht werden müssen, werden voraussichtlich rund 800 Krankentransporte für die Evakuierung nötig sein.
Es ist die größte Evakuierungsaktion, die es seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gegeben hat. Die bislang bundesweit größte Evakuierung wegen eines Blindgängers war im Jahr 2011 in Koblenz, dort waren 45 000 Einwohner betroffen. Die bislang bundesweit größte Evakuierung wegen eines Blindgängers war im Jahr 2011 in Koblenz, dort waren 45.000 Einwohner betroffen.
Tags: