Al-Bab liegt etwa 25 Kilometer südlich der türkisch-syrischen Grenze. Seit 2013 ist die Stadt, in der vor dem Krieg rund 60.000 Menschen lebten, vom IS besetzt. Um al-Bab tobt seit Wochen ein erbitterter Kampf mit dem Ziel, den IS zu vertreiben.
Die Türkei hatte im August mit Bodentruppen an der Seite sunnitischer Rebellen in den Syrienkrieg eingegriffen. Bei Luftangriffen und Kämpfen am Boden um al-Bab starben türkischen Militärs und Menschenrechtsgruppen zufolge bislang mehrere Hundert Menschen.
Während die türkische Führung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan die Zahl von mehr als 200 getöteten IS-Milizionären betont, unterstreichen Aktivisten die Zahl ziviler Opfer: Laut türkischer Armee wurden in der Nacht zum Samstag 141 Stellungen des IS getroffen und ein militärisches Hauptquartier zerstört. Dabei seien 68 Islamisten getötet worden. Laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) starben Ende vergangener Woche 88 Zivilisten durch Luftangriffe, darunter 24 Kinder.
Auch die Armee der Türkei hat immer wieder Verluste zu beklagen: Seit August sind mindestens 37 türkische Soldaten gefallen. Am 23. Dezember fanden in der Türkei Trauerfeiern für 15 in al-Bab getötete Soldaten statt. Außerdem werden seit Ende November zwei Soldaten vermisst. Ein kürzlich erschienenes Propagandavideo des IS soll zeigen, wie die beiden gefesselten Männer lebendig verbrannt wurden.
Die türkische Armee bekämpft in Nordsyrien neben dem IS auch die Kurdenmiliz YPG, die mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden ist.
Quelle : spiegel.de
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